Rhein-Sieg-Gymnasium "GlasBlasSing"-Quintett - mehr als nur Leergut

SANKT AUGUSTIN · Bei Konzerten spielen die Künstler üblicherweise auf herkömmlichen und oft bekannten Instrumenten. Bei einem Konzert des "GlasBlasSing"-Quintetts ist das anders: Flaschenkästen, große Flaschen aus Wasserspendern und jede Menge Glas- und Plastikflaschen stehen für den Auftritt bereit.

 Ein Mann, ein Mikro und fünf leere Flaschen: Jens Tangermann vom "GlasBlasSing"-Quintett.

Ein Mann, ein Mikro und fünf leere Flaschen: Jens Tangermann vom "GlasBlasSing"-Quintett.

Foto: Ingo Eisner

Die fünf Wahlberliner sind laut eigener Aussage Deutschlands erste Flaschenmusiker. Am Samstag präsentierten sie in der Aula des Rhein-Sieg-Gymnasiums ihr aktuelles Programm "Männer, Flaschen, Sensationen".

Andreas Lubert erinnert sich noch gut an die Anfänge der Gruppe: "2003 haben wir mit der Flaschenmusik angefangen. Damals waren wir noch als Straßenmusiker unterwegs." Davor hatten sie bereits Musik mit klassischen Musikinstrumenten zusammen gemacht. Mit der Flaschenmusik kam dann der erste Erfolg.

Unter Flaschenmusik versteht die Künstlergruppe Blasmusik, die auf unterschiedlich hoch mit Wasser gefüllten oder komplett leeren Flaschen gespielt wird. Neben allerlei Flaschenarten hat die Band auch verschiedene Eigenkonstruktionen im Gepäck. David "Möhre" Möhring trommelte leidenschaftlich auf dem Wasserspender-Bassdrum, bei dem zwei große Flaschen aus einem Wasserspender als Trommel dienten, und spielte auf dem Jägermeister-Xylofon. Und Andreas Lubert präsentierte die neu entwickelte Flaschen-Gitarre, eine Plastikflasche mit eingefasster Gitarrenseite.

"Männer, Flaschen, Sensationen" ist das dritte Programm der Künstlergruppe. Die meisten ihrer Lieder haben sie selbst geschrieben. Die Texte sind humorvoll und behandeln oft Szenen aus dem Alltag, wie die schwere Suche nach einem freien Parkplatz vor dem eigenen Haus oder verschiedene Modesünden. In den Stücken "Schwerin" und "Sven, Hanna, Wald" spielt das Quintett so gekonnt mit Worten, dass sich einige Feinheiten wohl erst beim zweiten oder dritten Mal Hören erschließen. Es befinden sich jedoch auch einige Musikklassiker wie zum Beispiel des Jazz-Stück "Take Five" oder "A little less conversation" von Elvis Presley im Repertoire der Gruppe. Moderne Hits wie "Jungle Drum" oder "I need a Dollar" wurden zu "Bottle Drum" und "I need a Bottle" umkomponiert. Und auch in den Umbaupausen wurden die Zuhörer unterhalten. So konnten sie beim Spiel Flaschen-Memory ihr Gehör schulen.

Auf einem Brett mit zwölf Feldern mussten zwei Freiwillige sechs Melodiepaare finden. Nach drei Zugaben und dem obligatorischen Foto für die Facebook-Seite verabschiedete sich die Band von der Bühne. "Wir kommen auf jeden Fall wieder", versprach Andreas Lubert und kündigte an: "Das nächste Mal spielen wir sogar noch besser."

Weitere Informationen unter www.glasblassing.de.

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