Faustschlag in Fußball-Kreisliga-C-Partie FC Kosova Sankt Augustin wirft Spieler raus

SANKT AUGUSTIN · Arton Delijaj sprach Klartext und handelte: "Wir lassen uns nicht von einem Einzelnen unseren Namen kaputtmachen", sagte der Abteilungsleiter des FC Kosova Sankt Augustin nach dem Abbruch der Fußball-Kreisliga-C-Partie zwischen dem SV Birlinghoven und der Kosova-Reserve, bei der einer der Sankt Augustiner Spieler "völlig ausgerastet" war.

 Der Übeltäter wurde inzwischen aus dem Verein geworfen, seine Spielberechtigung gelöscht.

Der Übeltäter wurde inzwischen aus dem Verein geworfen, seine Spielberechtigung gelöscht.

Foto: Symbolfoto: dpa

Der Übeltäter wurde inzwischen aus dem Verein geworfen, seine Spielberechtigung gelöscht. Was war geschehen? Es läuft die 70. Minute, als die Birlinghovener den Treffer zum 2:1 erzielen. Ein Gästekicker wähnt den Torschützen im Abseits und stürmt heftig reklamierend mit dem Ball unter dem Arm auf den Schiedsrichter zu. Dieser fühlt sich bedroht und zückt die Rote Karte.

Dann aber geht's erst richtig los: Der des Feldes verwiesene Akteur ist kaum noch zu bändigen; Birlinghovener Spieler, SVB-Trainer Sascha Rohde sowie Delijaj und einige Kosova-Kicker versuchen, den Unparteiischen abzuschirmen und zu schützen. Zuschauer laufen auf den Platz, es kommt zu Tumulten. Währenddessen entspinnt sich ein Wortgefecht zwischen dem Torschützen und dem Übeltäter, in dessen Verlauf der Kosova-Spieler zuschlägt.

Polizei und Krankenwagen mussten ausrücken

Ebenso übereinstimmend wie die Schilderung der Ereignisse bis zu diesem Zeitpunkt ist auch die Aussage von Rohde und Delijaj zu dem Schlag: Die Faust trifft den Birlinghovener genau an der Schläfe, der Getroffene sackt sofort zu Boden. Kurze Zeit später treffen die herbeigerufene Polizei und ein Krankenwagen am Birlinghovener Sportplatz ein; der zu Boden Geschlagene wird ins Krankenhaus gebracht - Diagnose laut Rohde: Gehirnerschütterung, Sehstörungen. "Unser Spieler hat umgehend Strafanzeige erstattet", berichtet Rohde.

Delijaj will helfen, so gut es geht: "Der SV Birlinghoven kann mit jedweder Unterstützung von unserer Seite rechnen", sagt er. "Wir haben die Daten des betreffenden Spielers bereits der Polizei übermittelt."

Unterschiede zwischen den Vertretern der beiden Vereine gibt es lediglich, was die Geschehnisse rund um den Referee betrifft. Während Arton Delijaj davon ausgeht, dass dem Schiedsrichter dank des Schutzes von Seiten beider Clubs kein körperlicher Schaden zugefügt wurde ("Er wollte ja die Begegnung nicht einmal abbrechen"), weiß Sascha Rohde von weiteren Vorfällen zu berichten, die sich möglicherweise jedoch in Delijajs Rücken abspielten.

Zweimal rot, dann Spielabbruch

"In der Spielertraube, die sich auf dem Platz rund um den Unparteiischen bildete, haben zwei Leute den Referee in die Nierengegend geschlagen", hat der Birlinghovener Übungsleiter beobachtet. "Daraufhin hat der Schiedsrichter noch zweimal die Rote Karte gezückt, bevor er das Spiel abbrach."

Kuriosum am Rande: Der Spielleiter war eigentlich gar nicht für diese Partie vorgesehen, sondern hatte zuvor das Match der Birlinghovener Reserve gegen den VfR Hangelar III gepfiffen. Da der ursprünglich angesetzte Referee aber nicht erschien, erklärte er sich auf Bitten beider Vereine dazu bereit einzuspringen, um einen Spielausfall zu verhindern. Seine Hilfsbereitschaft kam ihn teuer zu stehen...

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