Feuer in Sankt Augustin Experten suchen akribisch nach der Ursache des Brandes

SANKT AUGUSTIN · Die Ermittler der Polizei nehmen seit Montag die abgebrannte Halle in Hangelar an der Westerwaldstraße unter die Lupe.

Mehr als 50 Stunden waren Dirk Engstenberg und seine Feuerwehrleute im Einsatz. Am Montagnachmittag konnte Sankt Augustins Feuerwehrchef seine Mannen nach dem verheerenden Großbrand an der Westerwaldstraße in Hangelar nach Hause schicken. Nicht alle. "Wir werden hier noch in regelmäßigen Abständen kontrollieren", sagte Engstenberg am Einsatzort nach Abschluss der Nachlöscharbeiten.

Iin der Nacht zu Samstag waren Lager- und Ausstellungshalle einer Firma für Wasserbetten bei dem größten Brand seit 25 Jahren in Sankt Augustin völlig zerstört worden. Menschen kamen indes nicht zu Schaden. Am Montag setzte der Bagger mit seinem Spezialgerät, den der Krisenstab schon am Sonntag angefordert hatte, seine Abbrucharbeit in der Trümmerlandschaft fort. Das eingestürzte Dach musste entfernt werden, damit sich die Brandermittler auch sicher am Einsatzort bewegen können.

Die haben am Montag unter der Leitung von Hauptkommissar Michael Trübert ihre Arbeit aufgenommen. "Zur Ursache können wir noch gar nichts sagen. "Das kann alles gewesen sein: technischer Defekt, Fahrlässigkeit oder auch Vorsätzlichkeit", sagte Trübert, der für Dienstagmorgen Brandermittlungshunde aus Bielefeld angefordert hat.

Aus einer leichten Rauchentwicklung ist laut Engstenberg eine von den Feuerwehrleuten gefürchtete Rauchdurchzündung entstanden. "Als die Löschkräfte hier eintrafen, stand die Firma schon im Vollbrand." Wo und wie sich der Rauch entwickelt hat, sollen nun die Ermittlungen ergeben. Rund 150 Einsatzkräfte waren insgesamt Einsatz. Die Wehrleute verhinderten, dass die Flammen auf die unmittelbar anliegenden Gewerbegebäude überschlugen. "Die Einsatzkräfte haben einen hervorragenden Job gemacht", lobte denn auch Sankt Augustins Beigeordneter Marcus Lübken, der den einberufenen Krisenstab geleitet hatte.

Während Feuerwehrleute am Montag noch nach möglichen Glutnestern suchten, holte Christian Hey, einer der Geschäftsführer der Wasserbetten-Firma, mit einem Mitarbeiter verrußte Aktenordner aus dem verbrannten Büro. "Das sind Buchhaltungsunterlagen, mit denen wir nachweisen können, welche Waren und Maschinen wir hatten", sagte Hey, der nun nach einer neuen Halle sucht.

"Diese Woche bekommen wir Ware für die neue Produktion in vier Wochen. Das werden wir aber wohl ein bisschen nach hinten schieben müssen." Den Schaden schätzt er auf knapp zwei Millionen Euro. Besonders niedergeschlagen wirkte Hey nicht. "Da hat ja auch keiner etwas davon."

Er selbst sei am Sonntag in der Sauna gewesen, zum Entspannen. "In der Ruhe liegt die Kraft", sagte Hey. Sorgen machten sich indes die Anwohner, vor allem wegen der Rauchentwicklung und des Rußes. "Der Ruß wird derzeit analysiert", sagte Lübken. Ergebnisse lägen bis Ende der Woche vor. Der Rauch sei keine Gefahr gewesen. Rußflocken und verrußtes Gartengemüse sollten in den Restmüll geworfen werden, verrußtes Kaminholz sollte nicht verbrannt werden. Außenspielgeräte oder Geländer sollten mit handelsüblichen Reinigern gesäubert werden.

Weitere Informationen auf www.sankt-augustin.de.

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