Kapellenstraße ist vorübergehend Einbahnstraße Ein Stresstest für die Anwohner in Hangelar

SANKT AUGUSTIN · Anfang April war sie im Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss beschlossen und im Sommer umgesetzt worden, die neue Einbahnstraßenregelung für die Kapellenstraße in Hangelar. Immer wieder hatte es dort im Begegnungsverkehr gefährliche Situationen gegeben. Nicht selten wichen Autofahrer auf die Gehwege aus.

 Die Kapellenstraße in Hangelar: Die vorübergehende Einbahnstraßenregelung missfällt vor allem Mitgliedern des Werbekreises.

Die Kapellenstraße in Hangelar: Die vorübergehende Einbahnstraßenregelung missfällt vor allem Mitgliedern des Werbekreises.

Foto: THOMAS HEINEMANN

Die Einbahnregelung in Richtung Ortsmitte sollte die Situation entschärfen, war aber schon vor der Umsetzung von Hangelarern und auch vom Werbekreis, dem Motor des geschäftlichen und zu weiten Teilen auch des gesellschaftlichen Treibens im Ort, kritisiert worden. Daran hat sich auch nach der Einführung nichts geändert, wie auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Werbekreises deutlich wurde.

Wie der Zusammenschluss der Gewerbetreibenden es prognostiziert hatte, brachte die Regelung keine Lösung, sondern nur eine Verlagerung des Problems. "Ständig hupen die Autos, weil es zu eng ist."

"Es ist viel schlimmer als vorher." "Es ist auf der Kölnstraße lauter geworden." "Es knubbelt sich mehr." "Jetzt rasen die Autos die Kapellenstraße runter." So lauteten die Kommentare und Erfahrungen der Mitglieder. Auch der Werbekreis-Vorsitzende Peter Schell zeigte wenig Begeisterung für die Neuregelung.

"Besonders auf der schmalen Ortsgasse hat der Verkehr erheblich zugenommen", sagte Schell. Das bestätigte eine Einzelhändlerin an der Kölnstraße, die namentlich nicht genannt werden will. "Im Sommer sind sogar Busse dort durchgefahren, das hat nun aber nachgelassen."

Auch sie bestätigt, wie andere Einzelhändler auch, die hupenden Autos. Diese höre man besonders dann, wenn sich auf der Kölnstraße der Abbiegeverkehr in die Ortsgasse staue, weil viel Gegenverkehr komme.

Auch auf der anderen Ausweichroute in Richtung Niederberg über die Josef-Menne-Straße und die besonders enge Sternstraße, auf der Autos laut Anwohner nun noch schneller durchfahren, habe der Verkehr spürbar zugenommen. Umwege nehmen offenbar nur die wenigsten in Kauf, sagt eine Einzelhändlerin: "Jeder, der die Schleichwege kennt, nutzt sie auch."

Obwohl der Unmut über die Regelung im Ort offenbar groß ist, hat die Stadt bislang keine einzige Beschwerde erhalten. "Wir haben Rücksprache gehalten sowohl mit unserem Ordnungsamt als auch mit unserem Verkehrsplaner. Bei uns sind keinerlei Beschwerden eingegangen", sagte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen und erinnerte daran, dass es sich um eine Testphase handele: "Wir haben vor der Einrichtung der Einbahnstraßenregelung auf der Kapellenstraße die Verkehrsströme auf der Kölnstraße und ihrer Nebenstraßen gemessen. Und diese Messung wird im Januar 2015 wiederholt, um die jeweiligen Veränderungen zu prüfen."

Die Ergebnisse sollen der Politik voraussichtlich im März präsentiert werden. "Dann wird endgütig entschieden." Eine zwischenzeitlich durchgeführte Messung auf der Kapellenstraße habe bislang nur gezeigt, "dass der überwiegende Teil der Verkehrsteilnehmer sich auch an die Verkehrsführung hält und auch die Geschwindigkeit nicht auffällig ist."

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