Neujahrsempfang der Bundespolizei Die hohe Gewaltbereitschaft macht Sorge

SANKT AUGUSTIN · Er hat Tradition, der Empfang der Bundespolizei in Hangelar. In diesem Jahr ist es bereits das 34. Mal. Ein Empfang wie in jedem Jahr, mit viel Händeschütteln. Und doch war er ganz anders als sonst, was nicht zuletzt an der Lokalität lag.

Die Führungsspitze: Walter Dederichs (von links), Ludwig Schmitt, Wolfgang Wurm, Jérome Fuchs und Thomas Helbig.

Die Führungsspitze: Walter Dederichs (von links), Ludwig Schmitt, Wolfgang Wurm, Jérome Fuchs und Thomas Helbig.

Foto: Heinemann

Die Bundespolizisten sind in das Kloster der Steyler Missionare ausgewichen, weil das Kasino in der Bundespolizei-Unterkunft in Hangelar gerade in Sachen Brandschutz saniert wird. So empfing Wolfgang Wurm, Präsident der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, wie es genau heißt, die Gäste in der Aula.

Seine Begrüßungsrede begann mit Schweigen. Einer Schweigeminute für die Opfer und Hinterbliebenen des schrecklichen Attentats auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo", bei dem am Mittwoch zwölf Menschen kaltblütig ermordet worden sind.

"Wir stehen alle noch unter dem Eindruck des Anschlags", sagte Wurm.

Immer wenn der Präsident mit seinen fünf Dienststellenleitern zum Empfang lädt, kommen viele Gäste. Und sie kommen gerne, um den Bundespolizisten ihre Aufwartung zu machen. Um zu danken für die Sicherheit, die sie der Gesellschaft geben. Gestern waren es gut 450 Gäste aus Politik, Wirtschaft, von Behörden aus dem In- und Ausland sowie befreundete Führungskräfte aus den Niederlanden, Serbien, Korea und den Vereinigten Staaten von Amerika, die angereist waren, um sich auszutauschen, kennenzulernen oder auch wiederzusehen. Unter den Gästen auch Sankt Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher sowie die beiden Bundestagsabgeordneten Norbert Röttgen und Elisabeth Winkelmeier-Becker.

In seinem Rückblick auf das Jahr 2014 brachte Wurm seine große Sorge über die hohe Gewaltbereitschaft einzelner Gruppierungen zum Ausdruck. "Es sind alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert, diese Gewalt zu bekämpfen", so Wurm. Öffentliche Räume dürften nicht zu Angsträumen werden.

Die Bundespolizei habe rund 327.000 zusätzliche Einsatzstunden bei rund 450 politischen Versammlungen oder Sportveranstaltungen geleistet. "Bereits die ersten Wochen des Jahres 2015 belegen, dass auch 2015 eine Fülle von Veranstaltungen polizeilich zu begleiten sein wird", so Wurm.

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