Viele Schilder für Radfahrer sind verwittert Der Wegweiser als Sehtest

SANKT AUGUSTIN · Ob mit elektrischem Rückenwind oder mit Muskelkraft: Fahrrad fahren ist im Trend. Um insgesamt zehn Prozent stiegen die Umsätze der Fahrradbranche allein im vergangenen Jahr, teilte der deutsche Zweirad-Industrie-Verband Ende März mit.

 Die verwitterten Radwegschilder sollen gereinigt oder ausgetauscht werden.

Die verwitterten Radwegschilder sollen gereinigt oder ausgetauscht werden.

Foto: Thomas Heinemann

Während viele Berufspendler ihre täglichen Routen im Schlaf kennen, müssen Freizeitradler auf Erkundungstour ihre Routen über sichere und gut ausgebaute Radverkehrsachsen oft erst einmal finden. Vereinfacht wird dies durch die rot-weißen Fahrradwegweiser, die vielerorts im Stadtgebiet zu finden sind.

Zumindest theoretisch: Über die Jahre sind viele Schilder vom markanten Rot-Weiß in verwaschenes Rosé-Grau verwittert und verschmutzt. Insbesondere in der Siegaue oder auf Feldwegen sind einige Schilder nur bei sehr genauer Betrachtung durch den Radler zu entziffern.

Um diese wieder lesbar zu machen, sei es mit einem Putzlappen nicht getan, teilte nun die Stadtverwaltung auf Anfrage der CDU-Fraktion mit: "Nur ein kleiner Teil der Schilder kann gereinigt werden, was jetzt im Frühjahr auch entsprechend erfolgt." Der größere Teil der Schilder sei allerdings derart verwittert, dass ein Austausch zur Verbesserung der Lesbarkeit notwendig wäre.

Rund 52 Euro koste ein derartiges Schild zuzüglich Montage, die durch den Bauhof erfolgen würde. Bei etwa betroffenen und verwitterten 400 Schildern rechne man in der Verwaltung daher mit Anschaffungskosten von rund 21 000 Euro.

"Viel Geld in Zeiten knapper Kassen", sagte der anfragende CDU-Fraktionsvorsitzende Georg Schell auf Nachfrage des General-Anzeigers: "Wir werden natürlich weiterhin ein Auge darauf haben und es bei der Debatte um den Haushalt sicher noch einmal betrachten."

Gerade für Ortsunkundige seien die Schilder eine sehr wichtige Einrichtung, betonte Georg Schell. Doch sei insbesondere durch die schlechte Landesfinanzierung die Haushaltslage der Kommunen derart schlecht, dass "wir nicht einfach und mal eben so 21 000 Euro dafür bereitstellen könnten", so Schell.

Wie sind Ihre Erfahrungen als Radfahrer in Sankt Augustin? Schreiben Sie uns an siegburg@ga.de.

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