Kommentar Das macht Hoffnung

Es war eine Bürgerversammlung, die hoffen lässt. Hoffen darauf, dass die neue Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Medienzentrale in Sankt Augustin Akzeptanz findet.

Es gab zumindest niemanden, der pauschale Ablehnung erkennen ließ. Das ist schon mal viel wert bei einer Einrichtung, deren Größenordnung - bis zu 800 Menschen sollen dort untergebracht werden - in der Region bislang einmalig ist. Die Stadt Sankt Augustin hat im ersten Schritt alles richtig gemacht: Sie bemüht sich um Transparenz und darum, die Bürger mitzunehmen. Das ist richtig so, und dieser Weg muss fortgesetzt werden.

Ja, natürlich wurden kritische Fragen gestellt - Fragen, die gestellt werden müssen. Etwa die: Welche Auswirkungen hat eine Unterkunft dieser Größenordnung auf die Nachbarschaft? Gibt es kurz- und langfristig Beeinträchtigungen? Es ist verständlich, wenn die unmittelbare Nachbarschaft solche Sorgen äußert. Sie sollte aber auch bedenken: Wenn nun Wohnviertel schlecht geredet werden, weil es nebenan eine große Flüchtlingsunterkunft gibt, dann sind tatsächlich negative Folgen für die Außenwirkung zu erwarten. Je selbstverständlicher die neuen Nachbarn angenommen werden, desto besser ist das Zusammenleben, desto weniger Vorbehalte gibt es.

Positiv zu vermerken ist, dass jetzt schon viele Sankt Augustiner den Finger heben, um zu helfen - durch Spenden oder durch ehrenamtlichen Einsatz. Wie schrieb uns gestern eine Leserin? "Wir Deutschen haben alle Mittel, um diesen Menschen zu helfen, ohne selber dabei zu leiden. Ganz im Gegenteil: Das Glück und die Freude, die man dabei erlebt, sind riesengroß." Dem ist nichts hinzuzufügen.

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