Nahversorgung in Birlinghoven Das lange Warten auf den Supermarkt

SANKT AUGUSTIN · Der Bebauungsplan in Birlinghoven steckt noch im Verfahren. Eine benötigte Ausgleichsfläche muss zudem noch von der Stadt Königswinter gekauft werden.

Es sieht noch idyllisch aus, wenn man auf die Weide an der "Kleinbahn" in Birlinghoven schaut. Aber wohl nicht mehr allzu lange. Es ist nicht so, dass nicht am Bebauungsplan für den Supermarkt in Birlinghoven gearbeitet wird, der dort auf dem 6700 Quadratmeter großen Areal realisiert werden soll. Es passiert so einiges hinter den Kulissen. Aber irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass das alles doch schon viel zu lange dauert und Sand im Getriebe ist.

In Meindorf steht der Penny-Markt schon eine Weile, in Niederpleis wächst das Nahversorgungszentrum mit einem Rewe-Supermarkt rasant, nur die Birlinghovener warten und warten auf ihren so lange schon versprochenen Einkaufsmarkt. Ein Netto-Markt soll es werden, mit einer Bäckerei und einer Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern.

Seit der Neuauflage des Flächennutzungsplanes im Jahr 2008 ist das Grundstück an der Ecke Pleistalstraße/An der Kleinbahn für einen Supermarkt vorgesehen. Sechs Jahre sind das. Auch einen rechtskräftigen Bebauungsplan hat es schon mal gegeben. Doch das Planungspaket musste wieder aufgeschnürt werden, weil der Investor eine andere Erschließung durchgesetzt hat als jene, die die Stadt geplant hatte. Derzeit ist man im Rathaus mitten im Verfahren. Aber ein Ende scheint in Sicht.

"Es ist für uns ganz wichtig, dass nach Meindorf und Niederpleis auch ein Nahversorger nach Birlinghoven kommt", betont Stadtsprecherin Eva Stocksiefen auf Anfrage des General-Anzeigers. Allerdings seien noch einige Dinge zu klären, sagt sie.

Für Ende September sei indes ein Termin mit dem Investor vereinbart, um den endgültigen B-Plan-Entwurf abzustimmen. Die Offenlage ist allerdings vor 2015 nicht zu erwarten. Und ob im kommenden Jahr schon gebaut wird, ist auch noch ungewiss. Sicher dagegen ist, dass der Investor Stoffel, Bertz und Partner das Projekt auf jeden Fall umsetzen will und die Erschließung von der Pleistalstraße aus erfolgt, obwohl die Stadt eine Zufahrt über die Straße "An der Kleinbahn" favorisiert hatte.

Immer noch steht die Unterschrift des Landesbetriebs Straßen NRW unter eine Verwaltungsvereinbarung aus. Darin geht es darum, dass die Stadt die Hoheit über den Erschließungsabschnitt der Pleistalstraße, die eine Landesstraße ist, bekommt. "Aber das ist nur eine Formalie, ausverhandelt ist das schon", versichert Stocksiefen. Der Entwurf liege dem Landesbetrieb schon länger vor.

Verhandeln muss die Stadt Sankt Augustin indes noch mit dem Investor, mit dem ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden soll. Darin wird dann unter anderem die Erschließung geregelt, vor allem, wer welche Kosten trägt und für die Pflege aufkommt. Gleiches gilt für die Ausgleichsmaßnahmen. Letzteres scheint nicht ganz so einfach zu sein, weil die Stadt dafür noch eine externe Ausgleichsfläche von der Stadt Königswinter erwerben muss. "Da steht jetzt die Bodenuntersuchung bevor", so Stocksiefen. Die solle Aufschluss darüber geben, ob das Areal geeignet ist. "Ist es geeignet, werden wir es erwerben", sagte Stocksiefen. Dass es geeignet ist, davon gehen die Planer im Rathaus aus.

Auf ihren Supermarkt aber müssen die Birlinghovener wohl noch ein bisschen warten.

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