Schließung der Medienzentrale in Sankt Augustin CDU wirft der SPD Wahlkampf vor

Sankt Augustin · Die SPD Sankt Augustin hat sich zur Schließung der Medienzentrale erneut zu Wort gemeldet. Kreistagsabgeordnete Bettina Bähr-Losse von der SPD, die für den Bundestag kandidiert, und die SPD Sankt Augustin fordern den Erhalt des Standortes. Dahinter vermutet die CDU Wahlkampf. Bähr-Losse würde sich mit dem Thema im Kampf um ein Bundestagsmandat profilieren wollen.

"Wir werden den Verdacht nicht los, dass Frau Bähr-Losse dies zur Profilierung im Bundestagswahlkampf nutzen möchte", äußerte sich Sascha Lienesch, Vorsitzender der CDU Sankt Augustin, im Hinblick auf Bettina Bähr-Losses Forderung, die Umzugspläne erneut zu prüfen.

Die CDU stehe seit Monaten im Austausch mit der Personalvertretung der Medienzentrale und bemühe sich darum, den Mitarbeitern zu helfen, die nicht nach Berlin ziehen möchten. Auch habe sich Norbert Röttgen persönlich bei Verteidigungsminister Thomas de Maizière für den Erhalt der Medienzentrale eingesetzt.

Bähr-Losse wehrte sich auf Anfrage gegen den Vorwurf, das Thema für den Wahlkampf zu nutzen. "Wenn sich Menschen wegen der Schließung der Medienzentrale an mich wenden, ist es nur recht und billig, dass ich mich darum kümmere", so die Politikerin aus Sankt Augustin.

"Mit Wahlkampfgetöse hat das nichts zu tun." Die CDU habe einen riesigen Wirbel um das Thema gemacht, aber unterm Strich nichts erreicht. All die Gespräche und Briefe an de Maizière hätten nichts genützt. Zuvor hatte sich Bähr-Losse erneut für den Erhalt der Medienzentrale stark gemacht. Betroffene Mitarbeiter würden mit ihren Sorgen allein gelassen.

Etwa zehn Millionen Euro seien in die Zentrale in den letzten zehn Jahren investiert worden, der Umzug eine Verschwendung von Steuergeldern. "Wir sind davon überzeugt, dass die Erhaltung des Standortes die günstigere Lösung ist. Dies liegt im Interesse der Beschäftigten und des Steuerzahlers", so Bähr-Losse.

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