Neue Rektorin am Sankt Augustiner Rhein-Sieg-Gymnasium Birgit Fels stellt noch viele Fragen

SANKT AUGUSTIN · Birgit Fels kommt aus Bonn und war an einer Schule in Wesseling. Jetzt leitet sie das Sankt Augustiner Rhein-Sieg-Gymnasium. Doch noch befindet sie sich in der Findungsphase, eigene Akzente sollen aber bald folgen.

 Die neue Schulleiterin am Sankt Augustiner Rhein-Sieg-Gymnasium: Birgit Fels.

Die neue Schulleiterin am Sankt Augustiner Rhein-Sieg-Gymnasium: Birgit Fels.

Foto: Holger Arndt

Sie ist angekommen im Rhein-Sieg-Gymnasium (RSG), und wenn sie da so sitzt in ihrem Schulleiterbüro, könnte man meinen, sie säße schon immer da. Es sieht ein wenig anders aus in dem Büro. Die Zeitungsartikel etwa, die ihr Vorgänger Jürgen Franz an eine Pinnwand angeheftet hatte, sind weg. Ein Zeichen dafür, dass mit der neuen Schulleiterin Birgit Fels auch für die Schule ein neuer Abschnitt beginnt.

Am 4. Mai hatte sie ihren ersten Tag am RSG, und jetzt, nach knapp vier Wochen als Rektorin, fühlt sie sich offensichtlich schon richtig wohl im neuen Job, obwohl sie weiß, dass das stark sanierungsbedürftige Gebäude des Augustiner Gymnasium bis 2021 immer wieder auch eine Baustelle sein wird.

"Ich bin noch relativ entspannt", sagt die 44 Jahre alte Pädagogin. Sie sei auf ein sehr offenes Kollegium gestoßen und habe schon viele interessante Gespräche geführt. Mit allen 80 Kollegen will sie persönlich sprechen, was sehr gut ankommt in der Lehrerschaft.

Für ihre Offenheit und Dialogbereitschaft sei die Schule bekannt, was sich auch im Leitbild wiederfinde. "Das hat mich gereizt", sagt sie über ihre Motivation, von Wesseling nach Sankt Augustin zu wechseln.

Was sie noch dazu bewegt hat: die musisch-künstlerischen Aktivitäten an der Schule und die mit viel Leben gefüllte Europa-Idee. Das, was die Schule an Austauschprogrammen biete, habe nicht jede Schule zu bieten. "Und mein Herz hängt an der Theaterarbeit."

Sie steckt sogar noch mitten in einer Produktion, der letzten an ihrer alten Schule, des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Wesseling. "Da stehe ich beiden Schülern im Wort. "Zustände im Paradies" heißt die Komödie mit Musik und Tanzeinlagen, die die 43 Schüler selbst geschrieben haben. "Das Projekt führe ich natürlich noch zu Ende", so Birgit Fels.

Schüler sollen selbständiges Arbeiten lernen

Gerade den musisch-künstlerischen Teil an Schulen betrachtet sie als besonders förderungswürdig. "Bei G 8 kommt dieser Bereich, der ein wichtiger Baustein hin zur Hochschulreife ist, ein wenig zu kurz. Da müssen wir drauf achten", meint Fels. Wichtig für sie ist, dass die Schüler im Laufe ihrer Schulkarriere lernen, selbstständig zu arbeiten. Man müsse den einzelnen Schüler in den Mittelpunkt stellen.

"Bei G 8 läuft man Gefahr, zu sehr den Stoff in den Vordergrund zu rücken", meint Fels, die im Umgang mit den digitalen Medien eine Herausforderung für die nächsten Jahre sieht. "Das ist in der Schule viel mehr möglich, was allerdings auch von der Ausstattung abhängt."

Philosophie, Geschichte und Germanistik hat die gebürtige Bonnerin studiert und in Wesseling unter anderem als Koordinatorin der Erprobungsstufe (5./6. Klassen) Erfahrung mit Schulverwaltung gesammelt. Zuletzt hat sie dort am Stunden- und Vertretungsplan mitgebastelt. Zudem war sie Beratungslehrerin. "Hier in der Schule bin noch die permanente Fragestellerin."

Natürlich will sie eigene Akzente setzen. "Aber erst, wenn ich mir ein umfassendes Bild gemacht habe. Im Moment bin ich in der Findephase", sagt die "aktive Fernsehsportlerin", wie sie sich selbst bezeichnet. Sport gucken ist eines ihrer Hobbys. "Fußball und Leichtathletik, aber auch Biathlon."

Ansonsten ist Birgit Fels, die auch einen Magisterabschluss als Kunsthistorikern hat, in den Ferien gerne in Frankreich unterwegs, wo es ihr Burgund besonders angetan hat. Sie liest gerne "querbeet" und schaut sich mit Vorliebe Museen, alte Kirchen und Schlösser an.

Und nun in einem im Sanierungsprozess befindlichen Schulgebäude, was sie nicht davon abgehalten hat, sich für die Direktorenstelle am RSG zu bewerben. "Darin liegt eine große Chance, und die neuen Chemie- und Physikräume sind richtig edel geworden." Es gehe kontinuierlich weiter, wobei die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sehr gut sei.

Was sie besonders freut: Die Schule ist nach einer kleinen Durststrecke und nur drei Zügen vor zwei Jahren wieder fünfzügig.

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