TV Hangelar Bewegung mindert das Krebsrisiko
SANKT AUGUSTIN · In Sachen Prävention ist der Turnverein (TV) Hangelar schon länger unterwegs, und das sehr erfolgreich. Die Hangelarer Sportler haben sich an der Kampagne "Bewegung gegen Krebs" der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) beteiligt und prompt einen Preis bekommen.
Mehr als 100 Sportvereine unterstützten die Initiative im Jahr 2014, und einen von drei Preisen bekam der TV Hangelar. Bei der Preisübergabe in Frankfurt ehrten die Botschafterinnen der Kampagne, die Fechterin Britta Heidemann und die Moderatorin Shary Reeves, die Vereine und überreichten drei Einkaufsgutscheine für Sportartikel in Höhe von 5000 Euro. Mit dabei: Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, und Michael Vesper, Generaldirektor des DOSB.
Der TV Hangelar und zwei weitere Vereine, der TSV Solln und der Stadtsportverband Delbrück, wurden für ihre besondere Kreativität und Qualität ihrer Veranstaltungen ausgezeichnet. Die Hangelarer machten mit verschiedenen Sportveranstaltungen mobil und konnten so "Sportmuffel" motivieren, sportlich aktiv zu werden. Der Volkslauf rund um den Flugplatz stand ganz unter dem Motto "Bewegung gegen Krebs", "auch deshalb, weil im Sankt Augustiner Kinderkrankenhaus etliche Kinder mit der tückischen Krankheit zu kämpfen haben", sagte Otto Deibler, Vorsitzender des TV Hangelar. So animierte die Veranstaltung viele Laufanfänger von vier bis 80 Jahren, das Laufen und den Spaß an der Bewegung für sich zu entdecken. "Im Anschluss konnten dann auch einige Interessenten für unseren Anfänger-Laufkursus hinzugewonnen werden", ergänzte der Sportliche Leiter des TV Hangelar, Thorsten Peters.
Auf die Idee sei der Verein gekommen, weil Fußball-Weltmeister und Krebshilfe-Botschafter Wolfgang Overath aus Siegburg stamme und somit quasi Nachbar der Hangelarer sei. "Spaß an Sport und Bewegung zu vermitteln sowie einfache Tipps und Hilfen für die ersten Schritte dazu zu geben, ist das Ziel unserer gemeinsamen Initiative", so Gerd Nettekoven. Die Deutsche Krebshilfe wolle zeigen, dass es sich lohne, seinen Körper zu fordern und für die Gesundheit sowie ein vermindertes Krebsrisiko etwas zu tun.
Seit März 2014 machen die Kooperationspartner auf die Bedeutung der Bewegung bei der Krebsprävention aufmerksam. "Es tut einfach gut, wenn man sich bewegt und dadurch den Kopf freibekommt. Und ganz nebenbei ist es ja ein sehr wichtiger Baustein zur Vorbeugung gegen viele verschiedene Krankheiten", sagte Britta Heidemann. Auch für Shary Reeves ist ein Leben ohne regelmäßige Bewegung nicht denkbar. "Wenn du Sport treibst, geht's dir gut", so die TV-Moderatorin.
Wissenschaftlich begleitet wird die Kampagne von der DSHS. "Das Bewegungsverhalten der Bundesbürger sieht nicht gut aus", sagte Freerk Baumann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der DSHS. Nur 20 Prozent trieben drei bis fünf Mal pro Woche regelmäßig Sport. "Wir müssen noch mehr aufklären und Angebote schaffen", so der Wissenschaftler. Umfragen zeigten aber auch, dass "36 Prozent derjenigen, die die Kampagne der Krebshilfe kennengelernt haben, sich zukünftig mehr bewegen wollen". Es sei wichtig, dass sich Krebspatienten in der Nachsorge verstärkt an Sportvereine wendeten. Immerhin gebe es schon 1640 Krebssportgruppen in Deutschland. "Damit liegen wir weltweit an der Spitze", so Baumann. mic
Tipps, wie sich Bewegung in den Alltag integrieren lässt, gibt es unter anderem auch unter www.bewegung-gegen-krebs.de.
