Nachfolger steht bereit Betreiber für das Pflegeheim in Sankt Augustin steigt aus

SANKT AUGUSTIN · Die SV Group will die geplante Seniorenresidenz auf dem Tacke-Areal nicht mehr managen. Es ist noch im Bau befindlich, das neue Quartier auf dem ehemaligen Tacke-Areal, aber die Planung hat sich in einem wichtigen Punkt schon geändert.

Die SV Group, ein Unternehmen, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz Rehakliniken, Pflegeeinrichtungen und Kliniken betreibt, unter anderem auch eine Seniorenresidenz in Bad Neuenahr, hat sich aus dem Projekt verabschiedet und wird das geplante Seniorenpflegeheim nicht betreiben.

Das bestätigte Investor Dieter Gawron auf GA-Anfrage. "Wir haben verhandelt, sind aber nicht zusammengekommen", so Gawron, der das rund 11.000 Quadratmeter große Areal des ehemaligen Möbelparadieses bebaut und dort rund 20 Millionen Euro investiert. Über weitere Details wollte er keine Auskunft geben.

Allerdings ist damit laut Gawron das Seniorenpflegeheim nicht gestorben. Er hat bereits einen neuen Betreiber "aus der Region" gefunden. "Wir sind uns so gut wie einig", so der Investor, der den Namen des Betreibers aber noch nicht nennen wollte. Anfang 2014 will Gawron mit dem Bau des Seniorenpflegeheimes beginnen. "Ende 2014 soll es fertiggestellt sein. So planen wir zumindest."

Was den Bedarf an Seniorenpflegeplätzen in Sankt Augustin angeht, steht die Stadt an oberster Stelle im Rhein-Sieg-Kreis. Anders ausgedrückt: Es fehlen schlichtweg Plätze. Im Grundsatz wird das Gebäude so bleiben wie bisher geplant. Vorgesehen ist ein sechsgeschossiges Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 9500 Quadratmetern, in dem rund 80 Pflegeplätze eingerichtet werden.

Dazu sollen 40 Appartements für betreutes Wohnen mit einer Größe zwischen 42 und 52 Quadratmetern gebaut werden. All das selbstverständlich barrierefrei. Von den 80 Pflegeplätzen sind 40 für an Demenz erkrankte Menschen vorgesehen und 40 für die Intensivpflege. Sechs der Zimmer sind als Doppelzimmer konzipiert.

Die Preise stehen indes noch nicht fest. Eine grobe Beispielrechnung hatten Vertreter der SV Group dem Planungsausschuss in einer Sitzung vorgelegt. Demnach könnte ein 42 Quadratmeter großes Appartement 695 Euro Miete plus geschätzt 150 Euro Nebenkosten kosten.

Die Betreuungspauschale wird mit etwa 65 Euro angesetzt. Weitere Leistungen wie etwa ein tägliches Mittagessen (150 Euro) lassen sich dann dazu buchen. Erwogen wird auch, je nach Auslastung, Plätze in der Kurzzeitpflege anzubieten. Das Konzept soll bei der Heimaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises positiv aufgenommen worden sein. Von der SV Group war kein Ansprechpartner zu erreichen.

Gawron zeigte sich sehr zufrieden mit dem Fortgang der Bauarbeiten auf dem einstigen Sankt Augustiner Schandfleck. "Der Bau läuft sehr gut durch. Wir sind sehr zufrieden und voll im Zeitplan." In der kommenden Woche werde schon der Rohbau abgenommen. Mitte bis Ende November, so hofft Gawron, könnte das Fitnessstudio "City-Fit" schon eröffnen. Der geplante Lidl-Markt soll im Februar fertig sein. Auch das Gebäude für die Filiale der Kreissparkasse ist schon im Rohbau. "Am 22. Oktober beginnen dann die Arbeiten für den Linksabbieger auf der Bonner Straße", so Gawron.

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