Huma-Neubau in Sankt Augustin Baustelle ist für ersten Bauabschnitt eingerichtet

SANKT AUGUSTIN · Wie viel Tonnen Sand bewegt worden sind, weiß keiner so genau. Es müssen Tausende gewesen sein. "Es waren sehr aufwendige Erdarbeiten, die aber jetzt abgeschlossen sind", sagt Lars Johannsen, verantwortlich für das Projekt des Einkaufsparks.

Drei große Kräne stehen schon auf der Baustelle für den neuen Huma in Sankt Augustin, und die Verhandlungen mit den Rohbauern sind abgeschlossen. "Wir haben alle Gewerke einzeln verhandelt und ausgeschrieben. Das wichtigste Gewerk dabei ist der Rohbau", so Johannsen.

Der erste Beton ist bereits gegossen für Fundamente, mit der Eirichtung der Baustelle für den ersten Bauabschnitt inklusive Spindelbauwerk wurde begonnen. Der Erdaushub, der sich noch in einer Ecke der riesigen Kuhle türmt, dient zum Verfüllen der Außenwand des neuen ersten Baukörpers.

Lars Johannsen hat zahlreiche Gespräche geführt in den vergangenen Wochen, unter anderem auch mit dem Nachbarn, dem Investor des Büro- und Geschäftskomplexes auf dem ehemaligen Tacke-Areal, Dieter Gawron (Immoga GmbH).

"Sehr konstruktive Gespräche waren das". Es ging darum, wie man voneinander profitieren kann. Gawron will an der B56 noch ein Seniorenpflegeheim bauen, direkt neben der von Huma geplanten Autospindel für das Parkhaus. "Da bietet es sich doch an, gemeinsam Baugeräte zu nutzen Lagerplätze einzurichten", so Johannsen.

Das würde sogar vom Zeitplan her passen. Der erste Bauabschnitt soll Ende Oktober 2015 fertig sein. "Wir sind sehr gut im Zeitplan", ist sich Johannsen sicher, den Termin auch halten zu können. "Wir wollen den Geschäftsleuten ermöglichen, das Weihnachtsgeschäft 2015 noch mitzunehmen." Das sei das erklärte Ziel des Projektteams, dass das Heft in der Hand hält und dafür Sorge tragen muss, dass alles rund läuft auf der wohl größten Baustelle des Kreises.

Ist der erste Baukörper fertig, ziehen die Geschäfte aus dem alten Gebäude in das neue. "Der Verkauf geht weiter. Wir werden die Geschäftsleute beim Umzug auch unterstützen", sagt Johannsen. Der Real-Markt und Saturn ziehen dort ein, wo sie auch bleiben werden, wenn das Einkaufszentrum komplett fertig gebaut ist. Gleichzeitig wird mit dem Abriss des alten Huma begonnen. Das werde sich überlappen, so Johannsen. Ende 2017 soll das zweite Gebäude fertig gestellt sein. Auch dann ist geplant, dass das Weihnachtsgeschäft nicht tangiert wird.

Am Ende werden es etwa einhundertvierzig Shops sein, die ihre Waren anbieten, dazu Restaurants und Kaffees. Mehr Urbanität, mehr Leben im Zentrum verspricht sich die Stadt von dem mehr als 100 Millionen Euro teuren Neubau. Der Real-Markt wird etwa um ein Drittel kleiner werden, der Saturn etwa seine Größe behalten. Der Buchhändler soll eine der zentralen Rollen spielen. "Weitgehend werden die Geschäfte, die auch jetzt da sind, in den neuen Huma einziehen. Dazu sind wir in allerbesten Gesprächen mit vielen Mitinteressenten", sagt Johannsen. Wer von den bekannten Marken und Ketten darunter ist, das wollte er noch nicht verraten. Man sei noch in Verhandlungen.

Es läuft also so ziemlich rund auf der Baustelle und drum herum. Beschwerden gibt es laut Johannsen bisher auch nicht. Man sei darüber hinaus in enger Abstimmung mit allen Beteiligten. Auch bei der Stadt zeigt man sich äußerst zufrieden. "Da sind absolute Profis am Werk", sagt Rainer Gleß, Erster Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin.

Für den Baudezernenten ist der Huma-Neubau ein ganz wichtiger Motor für die Entwicklung des Zentrums. "Und der läuft schon wie geschmiert und ohne Aussetzer", freut er sich über den raschen Fortschritt. Er sei "hochzufrieden". Auch der Baustellenverkehr sei bisher reibungslos abgewickelt worden. "Und die Straßen werden umgehend gereinigt."

Die Sankt Augustiner Straßen werden in den kommenden vier Jahren noch so einiges aushalten müssen, aber es kommt auch eine neue Straße dazu, ein ganz wichtige für das Zentrum und die Stadt - die so genannte Ost-West-Spange. Sie ist eine Verbindungsstraße, die die B 56 unter der Bahnlinie hindurch mit der Rathausallee verbindet.

Rund 3,4 Millionen Euro wird sie kosten, 60 Prozent davon muss die Stadt bezahlen, 40 Prozent übernimmt Hurler. Es ist die erste querungsfreie Verbindung im Zentrum, die auch dazu dienen soll, die Infrastruktur für künftige Investitionen zu verbessern. Denn Sankt Augustin hat allein im Zentrum und daran angrenzend sieben Hektar voll erschlossenes Bauland anzubieten - ein Riesenpfund für die Zukunft. "Das lassen wir allerdings noch etwas liegen. Erst soll der Huma-Neubau fertig sein", sagte Gleß.

Bis dahin wird es die Ost-West-Spange längst geben. Voraussichtlich Ende 2015, wenn alles gut läuft, soll sie fertig sein, möglichst mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes. Die Bauarbeiten für die Stadtbahnhaltestelle "Markt", die derzeit umgebaut und völlig neu gestaltet wird, sollen Ende dieses Jahres bereits abgeschlossen sein.

An anderen Stellen indes werden sich die Kräne dann noch einige Jahre weiterdrehen, und wenn für den Huma alles fertig ist, auf die nächste Baustelle im Zentrum ziehen. Sankt Augustin - eine Stadt der Kräne.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort