In Sankt Augustin Barrierefreiheit an Haltestellen

SANKT AUGUSTIN · Die Stadt Sankt Augustin will Zug um Zug die Bushaltestellen im Stadtgebiet umbauen. Insgesamt 16 Haltestellen sollen barrierefrei werden.

 Barrierefrei umgebaut wird die Bushaltestelle am Mendener Markt.

Barrierefrei umgebaut wird die Bushaltestelle am Mendener Markt.

Foto: Holger Arndt

Einen entsprechenden Antrag hatte die Stadt im vergangenen Jahr beim Nahverkehr Rheinland eingereicht. Der Zweckverband fördert den Umbau mit 90 Prozent der Kosten. Die Planungen liegen bereits vor, werden allerdings wohl noch überarbeitet werden müssen, weil der Planungsausschuss noch Beratungsbedarf angemeldet hat und eine Arbeitsgruppe einrichten will. Dazu wollen sich die Politiker bei mehreren Ortsterminen ein genaueres Bild von den jeweiligen Situationen machen.

So stoßen einige Pläne nicht auf ungeteilte Zustimmung, etwa die für die Haltestelle an der Grundschule in Meindorf. Die Bucht, in die die Busse derzeit noch fahren können, soll wegfallen, die Busse sollen dann auf der Straße halten, was ein Gefahrenpotenzial für die Schulkinder darstellen könnte. Gleiches soll an der Mittelstraße in Menden geschehen. Weil dort unmittelbar an der Haltestelle ein Zebrastreifen ist, der nicht komplett eingesehen werden kann, befürchten die Sankt Augustiner Planungspolitiker eine erhöhte Unfallgefahr.

An den 16 Haltestellen soll ein 18 Zentimeter hoher Bordstein eingebaut werden, um den Einstieg auf gleichem Niveau in Niederflurbusse zu ermöglichen. Dazu sollen taktile Elemente Sehbehinderten und blinden Fahrgästen mehr Orientierung geben. Auch Überdachungen mit Sitzgelegenheiten sind vorgesehen.

Fahrbahnrandhaltestellen erhalten Vorrang vor Bushaltebuchten. Laut der Planer könne man so den Spalt zwischen Bordstein und Einstieg gering halten. Überdies müsse sich der Bus nicht wieder in den Verkehr einfädeln, so dass der Fahrplan besser eingehalten werden könne. Einige Haltestellen müssen verlegt werden:

  • Menden, Markt: Die Haltestelle wird komplett neu gestaltet, um auch Gelenkbussen genügend Raum zu geben. Die Haltestelle wird verlegt und ist dann an der Marktstraße angeordnet. Eventuelle Pläne für eine neue Gestaltung des Marktplatzes mit Blick auf die Revitalisierung des Ortskerns sind in der Planung berücksichtigt.
  • Meindorf, Siedlung: Eine Verlegung haben sich Anwohner gewünscht. Überdies ist nahe des Bahnhofes eine neue Bushaltestelle dazu gekommen. Laut Stadt macht es Sinn, diese Haltestelle deshalb in den Kreuzungsbereich L/16/Bahnhofstraße zu verlegen. In der Ortschaft fehlt es auch an einer Wendemöglichkeit für die Busse. Die könnte am Wasserwerk Meindorf mit geringen baulichen Mitteln angelegt werden, unter Mitnutzung der Parkplatzzufahrt.
  • Mülldorf, Mendener Straße: Die Haltestelle Richtung Siegburg kann wegen der bestehenden Grundstückszufahrten nicht an der heutigen Busbucht realisiert werden. Eine Alternative sehen die Planer in dem Standort vor dem Abzweig der Straße "Am Lindenhof", was allerdings von der Politik kritisch betrachtet wird. Die Haltestelle wäre zu nah an der Einmündung.
  • Niederpleis, Lochnerstraße: Diese Haltestelle hat derzeit eine zu geringe Aufstellfläche für den Bus. Eine Wartehalle kann ohne Grunderwerb nicht gebaut werden. Aus diesem Grund schlagen die Planer vor, diese Haltestelle auf Höhe der gegenüberliegenden Haltestelle zu verlegen. Der Übergang über die Mülldorfer Straße ist durch einen Zebrastreifen gesichert, und es gibt genügend Platz für die barrierefreie Haltestelle.
  • Kreuzung Haupt-/Alte Heerstraße/Pleiser Dreieck: In Abstimmung mit der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft, der Kreisverwaltung und dem Landesbetrieb soll eine neue Haltestelle an der Hauptstraße in Richtung Niederpleis angelegt werden. Das führe zu einer besseren Erschließung der Wohngebiete Kamillenweg und Pleiser Dreieck. Außerdem könne die Haltestelle für den Schülerverkehr in Richtung Birlinghoven gefahrlos erreicht und genutzt werden.

Die Pläne zum Umbau der Haltestellen befinden sich derzeit noch in der Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen NRW und der Kreispolizei. Realisiert werden soll der barrierefreie Umbau in den kommenden acht Jahren bis ins Jahr 2022.

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