Alte Pleistalstraße Arbeiten am 500.000 Euro teuren Kreisverkehr starten im Juli

SANKT AUGUSTIN · Die Niederpleiser müssen sich sehr bald schon auf Verkehrsbeeinträchtigungen einstellen. Noch im Juli will die Stadt mit dem Bau des Rondells an der Einmündung Pleistal- in die Hauptstraße beginnen.

 Die verkehrsträchtige Einmündung der Pleistalstraße wird zu einem Kreisverkehr.

Die verkehrsträchtige Einmündung der Pleistalstraße wird zu einem Kreisverkehr.

Foto: Michael Lehnberg

Der Landesbetrieb Straßen NRW hat die Planung mittlerweile freigegeben. "Mit den benachbarten Gewerbetreibenden wurde die Parksituation für die Anlieferung jetzt abgestimmt", sagte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Der Verkehr wird während der Bauzeit um die Baustelle herumgeleitet. Keine leichte Aufgabe für die Planer, müssen dabei doch sechs verschiedene Fahrtrichtungen berücksichtigt werden.

Kritisch sehen die Anwohner der alten Pleistalstraße, dass während der rund vier-monatigen Bauzeit der Verkehr Richtung Birlinghoven und Schmerbroich durch ihre Straße gelenkt wird. Die Sackgasse soll geöffnet werden. Parken ist Richtung Birlinghoven nur noch auf der rechten Seite möglich. "Das ist dann eine sehr schwierige Parksituation", sagte Marlies Mick, Ortsvorsteherin von Niederpleis.

Sie rät den Anliegern, ihre Autos auf dem eigenen Grundstück abzustellen, wenn der Platz vorhanden ist. Als Ausweichmöglichkeit wird der Jakob-Fußhöller-Platz während der Bauzeit für das Parken geöffnet. "Toll ist das nicht", meint Paul Weber, der seit 45 Jahren in der alten Pleistalstraße wohnt. "Wer keine Garage oder Einfahrt hat, bekommt ein Problem."

Der neue Kreisel ist ein Projekt, das in engem Kontext mit dem Bau des neuen Nahversorgungszentrums im alten Ortskern steht. Dort wird unter anderem ein Rewe-Supermarkt gebaut. Um insgesamt die Verkehrssituation mit dem zu erwartenden zusätzlichen Kunden- und Lieferverkehr auf der Hauptstraße zu verbessern, hatten sich Stadt und Investor nach längeren Verhandlungen darauf verständigt, den Kreisverkehr zu bauen.

Die Kosten in Höhe von einer halben Million Euro übernimmt zu gut zwei Drittel der Investor, den Rest zahlt die Stadt. Das Land NRW steuert kein Geld bei. Den geplanten Bypass Richtung Birlinghoven genehmigte der Landesbetrieb Straßen nicht, aus Sicherheitsgründen, weil Fußgänger und Radfahrer gefährdet seien. "Die Leistungsfähigkeit des neuen Kreisels ist auch ohne ausreichend", so Stocksiefen.

Neben dem neuen Rondell, das einen Durchmesser von 30 Metern haben wird, werden die beiden Ampelanlagen an der Schul- und der Paul-Gerhardt-Straße auf LED-Technik umgerüstet. Sie erhalten akustische Signalgeber für sehbehinderte Menschen, die Signalsteuerung wird der Verkehrssituation angepasst. Dazu wird eine weitere Querungsmöglichkeit geschaffen, direkt vom Jakob-Fußhöller-Platz über eine Fußgängerfurt mit Fußgängerampel zum neuen Nahversorger.

Der Kreisverkehr wird laut Stadtverwaltung in zwei Bauphasen realisiert. Zunächst wird die eigentliche Kreiselanlage gebaut. Auf der städtischen Wiese an der Ecke Haupt- und Pleistalstraße entstehen vorübergehend drei Fahrspuren. Auf einer Spur fließt der Verkehr von Birlinghoven kommend nach rechts Richtung Autobahn. Auf einer zweiten Spur wird der Verkehr links Richtung Sankt Augustiner Zentrum geführt. Die dritte Spur führt den von der Autobahn kommenden Verkehr nach Birlinghoven. Der Geradeausverkehr zwischen Zentrum und Autobahn läuft in beide Richtungen am Baufeld vorbei.

Geregelt wird der Verkehr mit einer Baustellenampel, wobei die Ein- und Ausfahrt in die Rebenstraße während des ersten Bauabschnittes gesperrt ist. Im Spätsommer soll der abgeschlossen sein. In einer zweiten Bauphase werden alle Gehwege und die Parkplätze an der Rebenstraße hergestellt. Dann ist der Kreisverkehr bereits in Betrieb.

Insgesamt vier Monate veranschlagt die Stadt für die Bauzeit. Der Kreisverkehr erhält einen gepflasterten überfahrbaren Innenring und eine begrünte Mittelinsel. Alle abgehenden Arme erhalten Zebrastreifen und eine Mittelinsel zur sicheren Überquerung für Fußgänger. Die beiden Bushaltestellen im Einmündungsbereich der Pleistalstraße werden Richtung Westen auf Höhe des Nahversorgers verlagert.

Während der Bauphase werden zusätzliche Parkmöglichkeiten auf der Fläche zwischen der Baustraße und der Bäckerei geschaffen. Außerdem erfolgt eine zeitlich begrenzte Parkscheibenregelung auf dem nördlichen Parkstreifen an der Hauptstraße Richtung Ortsausgang.

Insgesamt wird der Kreisel im Vergleich zur heutigen Kreuzung Richtung Ortsausgang verschoben. Dies dient der Anlieferung für die Geschäfte in diesem Bereich. Für die dort entfallenden Parkplätze werden im Einmündungsbereich der Rebenstraße drei neue Parkplätze angelegt.

Ansprechpartner bei Fragen und Problemen sind Frank Goeree von der ausführenden Firma Imetaal unter 02822/68350, E-Mail: fgoeree@imetaal.com und Lothar Lemberg bei der Stadt Sankt Augustin, 02241/243260, E-Mail: lothar.lemberg@sankt-augustin.de.

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