Bürgerwerkstatt Aktionsplan stellt Bildung und Erziehung in den Fokus

SANKT AUGUSTIN · Bei der letzten zum Die Arbeiten für den Aktionsplan Inklusion gehen in die letzte Runde. Im Januar dieses Jahres fand die Auftaktveranstaltung dazu statt, an der mehr als 100 Menschen mit und ohne Behinderung teilnahmen.

Inklusion: Ein Kind im Rollstuhl nimmt am Unterricht mit Kindern ohne Behinderung teil.

Inklusion: Ein Kind im Rollstuhl nimmt am Unterricht mit Kindern ohne Behinderung teil.

Foto: dpa

Ziel des Planes ist es, die gleichberechtigte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben für behinderte Menschen in Sankt Augustin auszubauen. In sechs Bürgerwerkstätten zu Themen wie Arbeit und Beschäftigung, Mobilität, Gesundheit und Pflege sowie Bauen und Wohnen oder Freizeit, Kultur und Sport trafen sich interessierte Bürger, um bestehende Angebote in der Stadt aufzuzeigen, Verbesserungen vorzuschlagen und neue mögliche Angebote zu finden. Der letzte Workshop wird sich im September mit dem Thema Bildung und Erziehung beschäftigen.

Noch vor der Sommerpause im Juni besprachen 35 Teilnehmer die Angebote zu Freizeit, Kultur und Sport. Einige positive Beispiele wie die städtische Begegnungsstätte CLUB, die Büchereien, das Angebot des Niederberger Reitvereins oder des SV Menden sowie die Schwimmgruppe des SSG Sankt Augustin bewerteten die Teilnehmer positiv. Auch für behinderte Kinder im Vorschulalter existieren bereits Angebote der "Krabbelkäfer" vom Deutschen Kinderschutzbund sowie Kurse der Musikschule und der städtischen Jugendeinrichtungen, die ebenfalls inklusive Angebote im Programm haben. Der "Karren" und die Caritas bieten zudem familienunterstützende Angebote vor Ort, und mit dem VdK und der Arbeiterwohlfahrt können behinderte Menschen verreisen. Auch der ADFC bietet inklusive Aktionen an.

Großen Anteil an dieser Arbeit haben die ehrenamtlichen Helfer. Die Vermittlung läuft dabei zum größten Teil über die Aktivbörse der Stadt ab. Gesucht werden hier auch besonders ausgebildete Menschen oder besonders geschulte Übungsleiter für die Vereine. Größere Defizite stellte die Workshop-Gruppe bei der Erreichbarkeit und Barrierefreiheit der Angebote fest. So seien sowohl das Haus Menden als auch die Aula des Rhein-Sieg-Gymnasiums nicht barrierefrei nutzbar. Eine entsprechende Übersicht zur Barrierefreiheit aller städtischen und öffentlichen Gebäude stand daher ganz weit oben auf der Wunschliste der Workshop-Teilnehmer. Zudem sollte die finanzielle Unterstützung für inklusive Angebote ausgebaut werden, und die Teilnehmer wünschen sich einen Wegweiser für Kultur und Sport mit Hinweisen für Menschen mit Behinderung.

Mehr Engagement des Stadtsportverbandes zum Thema Inklusion sowie ein inklusives Café oder eine Aktion unter dem Titel "Entdecke deine Stadt" zählten außerdem zu den Anregungen der Workshop-Teilnehmer. Sämtliche Kritikpunkte und Wünsche werden von der Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich mbH aufgenommen und bei der Erstellung des Aktionsplanes berücksichtigt. Sie wird nach der letzten Bürgerwerkstatt im September Handlungsoptionen, die kurz-, mittel- oder langfristig umgesetzt werden können, vorstellen und diese auch mit Kosten hinterlegen. Der Entwurf der Gesellschaft wird dann in den politischen Gremien beraten und verabschiedet.

Mehr Informationen

Die letzte Bürgerwerkstatt zum Thema Bildung und Erziehung findet am Donnerstag, 11. September, ab 18 Uhr im Foyer des Rathauses statt. Alle interessierten Bürger können dort mitarbeiten.

Aktionsplan Inklusion

Grundlage für den Aktionsplan Inklusion ist die UN-Konvention für Rechte von Menschen mit Behinderung. Dabei geht es um das Recht auf Selbstbestimmung, Nichtdiskriminierung, volle Teilhabe und Einbeziehung in die Gesellschaft, Chancengleichheit und Barrierefreiheit. Der Aktionsplan Inklusion soll konkrete Ziele und Maßnahmen für die Stadt Sankt Augustin aufzeigen, um eine gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderung am Leben zu ermöglichen.

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