Stadtfest in Rheinbach Unternehmungslustige kamen auch ohne strahlende Herbstsonne

RHEINBACH · Beim Stadtfest am Sonntag in Rheinbach stimmte fast alles - nur nicht das Motto. Denn der "Indian Summer" mit leuchtend blauem Himmel und strahlenden Herbstfarben war tags zuvor zu Ende gegangen.

 Kürbisse in allen Variationen säumen den Weg der Besucher.

Kürbisse in allen Variationen säumen den Weg der Besucher.

Foto: Roland Kohls

So erntete Oliver Wolf vom Gewerbeverein Gelächter, als er bei der Eröffnung vor der Kirche St. Martin darauf anspielte. "Es hätte ja auch schlimmer kommen können", beschwichtigte er. Der leichte Nieselregen tat dem geschäftigen Treiben auf der für Autos gesperrten Hauptstraße keinen Abbruch.

Die Kombination aus geöffneten Boutiquen, Läden, Ständen, Getränke- und Imbiss-Buden, Kirmes, Flohmarkt und Kinderbelustigung zog Neugierige und Kunden in Scharen an.

Regenschirme gehen eigentlich immer gut, sagte Sascha Leeser, dessen buntes Angebot an Knirpsen vor seiner Boutique Bella Donna dicht umlagert war. Wie viele andere Ladeninhaber lockte er mit Sonderangeboten von bis zu 20 Prozent. Im Betten-Studio Arentz gab es Wäsche-Restposten um die Hälfte reduziert.

Das Geschäft gehe eigentlich gut, sagte Inhaber Winfried Arentz. Am Sonntag aber fiel es witterungsbedingt eher mäßig aus. Im Elektronikmarkt rotec herrschte reger Betrieb. Das Personal hatte zum Laptop- und TV-Angebot viel zu erklären. Passend zum Anlass standen körbeweise kostenlose Äpfel bereit.

Selbst gehäkelte Bommelmützen, Kulturtaschen und Schlamper-Mäppchen bot Helga Zettler am Stand der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" feil. Der Erlös wird für das Päckchen-Porto der Geschenksendungen verwendet, die an Kinder in Südost-Europa gehen. Mit einem Flohmarkt zugunsten des Kinderheims Dr. Dawo mit seinen drei Häusern in Rheinbach waren Rolf und Marion Wagner vertreten. Vom Bierkrug bis zum Fleischwolf gab es bei ihnen vielerlei zu kleinen Preisen.

Eva Heinzen vom Sommersberger Hof in Wachtberg-Fritzdorf traf mit ihrer Auswahl an bemalten und lackierten Kürbissen das jahreszeitliche Motto. Eine Dame nahm sie als Expertin in Anspruch und fragte, ob der noch grüne Kürbis, den sie im heimischen Garten fotografiert hatte, auch essbar sei.

Heinzen identifizierte ihn als Hokkaido Kürbis, der genießbar sei, sobald er sich rotbraun verfärbt habe. Ein Stück weit entfernt, beim Kürbis-Traktor aus Alfter, gingen die Geschäfte nicht ganz so gut, räumte Verkäufer Manfred Weber ein. Das Wegschleppen der Köpfe mit teilweise 50 Zentimeter Durchmesser mag Kunden abgeschreckt haben.

Beim Kürbis-Wettbewerb vor der Kirche St. Martin reichten nach Auskunft von Oliver Wolf etwa zehn Teilnehmer ihre gestalteten Objekte ein, so dass angesichts der attraktiven, vom Einzelhandel gestifteten Preise im Wert zwischen zehn und hundert Euro garantiert jeder prämiiert wurde.

Das lukullische Angebot des Stadtfestes konnte sich schmecken und riechen lassen. Es gab Reibekuchen, duftende Waffeln und Bratwürste, Kaffee, Spirituosen und Wein.

An der Ecke Hauptstraße/Pützstraße lockte ein umgebauter US-Schulbus aus Berlin als "Food-Truck-Burger" mit fleischlichen Genüssen. Auf der Karte standen Schinkenbraten, College- und BBQ-Burger, die sich mit ihrer Fülle vom normierten Angebot der Fastfood-Ketten deutlich abhoben. Die Traktoren-Ausstellung daneben verzeichnete wohl wegen der erhöhten Luftfeuchtigkeit ebenso wie die Hüpfburg und das Drahtseil beim Kinderprogramm weniger Andrang.

Musik ertönte am Anfang und am Ende der Festmeile. Am Dreeser Tor swingte die Fidelia Wormersdorf und am Voigtstor rockte The Fläsh.

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