Text-Probe in Rheinbach Tupperpartys und Scrabble-Geschichten

RHEINBACH · Zum neunten Mal präsentieren Hobbyautoren zwischen 14 und 78 Jahren ihre selbstverfassten Stücke.

 "Zeitansage" im Städtischen Gymnasium: Beate Fuhrmanns Text handelt davon, wie schnell die Zeit verrinnt.

"Zeitansage" im Städtischen Gymnasium: Beate Fuhrmanns Text handelt davon, wie schnell die Zeit verrinnt.

Foto: Roland Kohls

"Das ist keine sechs, das ist keine sieben, das ist eine acht minus! Mit diesen Worten betrat so mancher Lehrer unsere Klasse." So eröffnete Lothar Tolksdorf am Montagabend die neunte "Text-Probe", eine Veranstaltung für Hobbyautoren, die der Verein "Rheinbach liest", die Öffentliche Bücherei Sankt Martin und die Buchhandlung Kayser gemeinsam präsentieren.

Diesmal trugen elf Teilnehmer zwischen 14 und 78 Jahren in der Bibliothek des Städtischen Gymnasiums in Rheinbach ihre selbstverfassten Texte dem Publikum vor. Lothar Tolksdorf besuchte seinerzeit selbst das Städtische Gymnasium und unterhielt das Publikum mit Anekdoten aus seiner Schulzeit.

Den ersten Text präsentierte Beate Fuhrmann. Ihr Werk "Zeitansage" handelte von der "viel zu schnell verrinnenden Zeit" und dass es wichtig sei, sich mal eine Auszeit zu gönnen. Margret Wittgrefe zeigte in ihrem Text "Jetzt bin ich alt" die Unterschiede zwischen früher und heute auf. Zudem gab sie Tipps fürs Altwerden. Anschließend folgten die Werke von Louisa Albrecht, Günter Detro und Maria Zaffarana.

Nach einer kurzen Pause bot Heidrun Warneke eine besondere Geschichte. An einer Stellwand waren drei Zettel angebracht, auf denen jeweils mehrere Begriffe zu lesen waren, darunter Namen, Verben und Adjektive. Die Wörter stammten aus einer Partie Scrabble mit ihrer Familie. Warneke hat daraus eine Geschichte geschrieben, sogenannte "scrabberies", die das Publikum zum Lachen brachten und es gut unterhalten konnten.

Die jüngste Autorin erntet viel Beifall

Ein weiterer Höhepunkt war der Text "Perfekt" von der 14-jährigen Paula Rosenthal, die zum ersten Mal an der "Text-Probe" teilnahm. Dabei ging es um ein 15-jähriges Mädchen, das sich innerlich von seinem Umfeld zurückziehen möchte und für sich allein bleiben will. Die junge Autorin wurde mit lautem Beifall bedacht.

Den Abschluss des Abends machte Christina Köhler. Sie trug ihre neue Satire "Die Tupperparty des Grauens" vor und unterhielt das Publikum prächtig. Sie selbst besuche diese Tupperpartys regelmäßig, da sie für sie eine kostenlose Satireshow darstellten und sie sich köstlich bei der Vorstellung neuer Produkte amüsieren könne. Das liege vor allen an den Bezeichnungen der Waren und der Redensart der Verkäufer.

Organisator Gerd Engel kündigte die nächste "Text-Probe" für Juni an. Besonders beeindrucke ihn, wie weit sich die Veranstaltung in der Region herumgesprochen habe. "Die Menschen kommen sogar aus Bonn, dem Vorgebirge und der Eifel. Das freut uns jedes Mal wieder aufs Neue. Vor allem sind oft auch viele junge Neuautoren dabei, die sich die ganze Sache erst einmal anschauen wollen, um dann selbst Texte zu verfassen und vorzutragen", so Engel.

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