Abschied nach 18 Jahren Töchter der Göttlichen Liebe sagen Adieu

RHEINBACH-FLERZHEIM · Trommeln statt Orgelmusik begleiteten den Gesang der Schwestern der "Daughters of Divine Love" in der Flerzheimer Pfarrkirche St. Martin. Es war der Beitrag der Schwestern der nigerianischen Kongregation der "Töchter der Göttlichen Liebe" zu ihrem Abschieds-Gottesdienst aus Flerzheim.

 Die Schwestern der nigerianischen Kongregation "Töchter der Göttlichen Liebe" bei ihrem Abschieds-Gottesdienst in der Flerzheimer Pfarrkirche St. Martin.

Die Schwestern der nigerianischen Kongregation "Töchter der Göttlichen Liebe" bei ihrem Abschieds-Gottesdienst in der Flerzheimer Pfarrkirche St. Martin.

Foto: Roland Kohls

Die Schwestern mit den leuchtend blauen Habits und leuchtend blauen Schleiern werden in Zukunft in Flerzheim und in Rheinbach fehlen. Nach 18 Jahren werden sie vom Flerzheimer Antoniuskloster nach Bonn in das umgebaute ehemalige Pfarrhaus an St. Elisabeth ziehen.

In Abstimmung mit dem Erzbistum Köln und der Katholischen Kirchengemeinde St. Martin Rheinbach war die Entscheidung gefallen, vor allem vor dem Hintergrund der energetischen Sanierungsbedürftigkeit des unter Denkmalschutz stehenden Klostergebäudes.

"Göttliche Liebe ist mehr als nur Krankenpflege und schöner liturgischer Gesang", sagte Dechant Hermann Josef Zeyen. "Der Name bedeutet, an der Haltung Gottes teilhaben zu wollen. Göttliche Liebe ist das, was die Schwestern in ihrem Beruf und auch die letzten 18 Jahre in der Gemeinde durch ihr Gebet und ihr offenes Haus im Kloster gezeigt haben.

Göttliche Liebe ist das, was die Schwestern verkörpern." Dechant Zeyen dankte den Schwestern auch für die Fröhlichkeit, die sie verbreitet hatten. "Ich habe noch nie ein Kloster gesehen, in dem so viel gelacht wurde", sagte er. Von Anfang an habe ihn der Gesang der Schwestern begeistert, sagte Pater Bruno Kremsler, der die meiste Zeit dieser 18 Jahre der "Töchter der Göttlichen Liebe" in Flerzheim miterlebt hatte.

"Gottes Lob ist etwas Wunderschönes, wenn es so mit voller Begeisterung vorgetragen wird", so der Subsidiar. Der Abschied aus Flerzheim falle den Schwestern nicht leicht, so die Leiterin des Konvents, Schwester Enderline. "Wir haben uns im Kloster wohl gefühlt. Das Kloster hat uns Unterkunft gegeben und die Menschen haben uns eine Heimat gegeben", sagte sie.

Bonn sei zwar sicher auch schön. Aber einen so schönen Park wie am Flerzheimer Antoniuskloster gebe es dort nicht. Vermissen würden die Schwestern vor allem auch die vielen Menschen, die ihnen ans Herz gewachsen seien. Aber schließlich sei man nicht aus der Welt. "Bonn ist sehr nahe, wir werden das ein oder andere Mal in Flerzheim und in Rheinbach anklopfen. Und wir hoffen, dass wir ab und zu hier noch mal im Gottesdienst singen dürfen", sagte Schwester Enderline.

Die Kongregation der "Töchter der Göttlichen Liebe" wurde 1969 durch den 1977 verstorbenen Bischof Godfrey Mary Paul Okoye in Nigeria unter dem Eindruck der Not und des Elends des damals wütenden Biafra-Krieges gegründet. Seither arbeiten die Schwestern in vielen Ländern der Erde in den Aufgabengebieten Erziehung und Bildung ebenso wie in Sozialarbeit, Seelsorge, medizinischen und pflegerischen Diensten, Bekämpfung der Armut durch Hilfe zur Selbsthilfe oder in der Rehabilitation straffällig gewordener Frauen.

Der Leitsatz: "Caritas Christi, urget nos" - die Liebe Gottes treibt uns an. 1998 hatten die Schwestern ihr deutsches Regionalhaus von Leverkusen ins Antoniuskloster in Flerzheim verlegt. 2003 wurde die Weihe des Klosters vom Kölner Erzbischof Kardinal Meisner erneuert.

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