Städtisches Gymnasium Rheinbach Schüler proben Theaterstück "Die Anstalt"

RHEINBACH · Der Weg ist bekanntlich das Ziel. Wer die Proben zu dem Theaterstück "Die Anstalt" im städtischen Gymnasium Rheinbach beobachtet, findet diese konfuzianische Weisheit bestätigt. Die 13 Schülerinnen und Schüler der Theater-AG proben unter der Leitung ihres Mitschülers Maximilian Bludau bereits seit den Herbstferien.

 Am Donnerstag und Freitag führen die Rheinbacher Gymnasiasten ihre Komödie "Die Anstalt" im Stadttheater auf.

Am Donnerstag und Freitag führen die Rheinbacher Gymnasiasten ihre Komödie "Die Anstalt" im Stadttheater auf.

Foto: Henry

Dabei geht es ganz ohne Lehrer gleichermaßen heiter wie konzentriert zu. Die Szenen des von Bludau und Nele Schillo im vergangenen Sommer geschriebenen Werkes werden zuerst geübt und dann besprochen. Alle feilen gemeinsam an Bewegungen und Betonungen.

Das Stück spielt in der psychiatrischen Klinik "Zisaison", in der sechs Patientinnen und Patienten teils seit zehn Jahren behandelt werden. Lisa Nussbaum spielt Penny, die mit Möbelstücken redet. Peer Schütt verkriecht sich als verängstigter Chris in einer Ecke. Arielle Wagner erörtert als bewusstseinsgespaltene Bernadette deren Figurprobleme intensiv mit deren anderem Ich namens Bonnie.

Tabea Gerharz schwankt als Betreuerin Kamilla zwischen Verständnis für die Patienten und Loyalität zu ihrem Mann, Doktor Julius Zister, dem von Robert Steffen verkörperten Leiter der Anstalt. Björn Nemitz geistert wie ein schlaksiger Glöckner von Notre-Dame als Assistent des Doktors umher. Die Probe zu einem der letzten Akte der inszenierten gruppentherapeutischen Sitzung beginnt recht statisch. Mit ihren Texten in der Hand sitzen die Akteure in einer Runde und warten auf ihren Sprecheinsatz.

Nele Schillo versucht es als Patientin Cato als Erste mit einem Gefühlsausbruch. Tabea Gerharz probiert Ausdrucksnuancen, hin und hergerissen zwischen resoluter Bewacherin und mitfühlender Betreuerin. Nach der ersten Etappe auf dem Probenweg greift Bludau in seiner Funktion als Regisseur, Produzent und Autor ein.

Er will mehr Bewegung und mehr Ausdruck sehen: "Ihr müsst euch vorstellen, dass ihr in einer Situation seid, in der es um Leben und Tod geht", oder "Euer Hass auf den Doktor muss deutlich werden". Das versuchen die Mitspieler beim zweiten Durchgang umzusetzen. Schillos Spiel wird jetzt noch temperamentvoller.

Hanna Rabisch als Ellie artikuliert deutlicher ihren langen und schnell vorgetragenen Monolog, mit dem sie die Ausbruchspläne der Patienten vor dem misstrauischen Doktor zu verschleiern sucht. Zufrieden sind sie aber auch nach der zweiten Runde nicht und beginnen nach kurzer Pause eine dritte. Bis zur Aufführung werden es noch ein paar Durchgänge mehr werden.

Info

Aufgeführt wird "Die Anstalt" am Donnerstag und Freitag, 27. und 28. März, jeweils um 19.30 Uhr im Stadttheater Rheinbach, Königsberger Straße 29. Der Eintritt beträgt fünf Euro, ermäßigt vier Euro.

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