Neue Verkehrsregelung in Rheinbach Römerkanal: Einbahnstraße auf Probe

RHEINBACH · Sie ist gewöhnungsbedürftig, die neue Einbahnstraßenregelung: Gestern bog noch so mancher Autofahrer aus Gewohnheit schwungvoll von der Gymnasiumstraße auf die Straße Römerkanal ab. Das ist auf Beschluss des Rheinbacher Verkehrsausschusses seit gestern aber probeweise für drei Monate untersagt.

 Keine Durchfahrt mehr: Einige Autofahrer biegen trotz des neuen Verbotsschildes in die Straße Römerkanal ein.

Keine Durchfahrt mehr: Einige Autofahrer biegen trotz des neuen Verbotsschildes in die Straße Römerkanal ein.

Foto: Roland Kohls

Die Einbahnstraßenregelung gilt im Teilstück des Römerkanals zwischen Gräbbachweg und Gymnasiumstraße. Ziel ist es, den Schleich- und Durchgangsverkehr im Wohngebiet der Straßen Heeg, Kleine Heeg und Neue Heeg zu minimieren.

Kalt erwischt hat die neue Regelung etwa Timo Haußner von der Post: "Das ist für mich eine unangenehme Überraschung gleich am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub. Demnach muss ich nun meine gesamte bisherige Routenführung ändern und ganz außen über die Umgehungsstraße herumfahren - ein Riesenumweg. Ich werde das mit meinen Chefs abklären", sagte der Zusteller.

Günter Warzel hingegen, Anwohner der Straße Kleine Heeg, begrüßt die Änderung: "Ich habe zwei Jahre lang für die verkehrliche Öffnung des Gewerbegebietes vom Römerkanal aus gekämpft, was die effektivste Verkehrsberuhigungsmaßnahme wäre. Nun greift mit der Einbahnstraßenregelung immerhin die zweitbeste Lösung - und macht sich auch gleich am ersten Tag positiv bemerkbar: Es ist heute deutlich ruhiger hier.

Bisher wurde unsere Straße trotz der Drempel ja regelrecht als Rennstrecke genutzt." Nachbesserungsbedarf sieht Warzel noch bei der Unterbindung des Schleichverkehrs von der Kriegerstraße her durch entsprechende Beschilderung vor der Brücke sowie bei der Unterbindung des Verkehrs vom Aldi-Parkplatz auf die Segerstraße. Den Versuch wert findet auch Karl Steiger, Anwohner der Gansweide, die probeweise Einbahnstraßenregelung. "Die Heeg ist viel zu eng für den ganzen Durchgangsverkehr", bekräftigt er, gibt allerdings auch zu bedenken, dass "nicht zuletzt wir Anwohner selbst dazu beitragen und die Schleichwege und Parkplätze nutzen."

Auf der Straße Kleine Heeg darf nun ebenfalls für drei Monate nur noch auf gekennzeichneten Flächen geparkt werden. Die Zufahrt vom Eulenbach in die Kleine Heeg ist für Fahrzeuge ab einem tatsächlichen Gewicht von 7,5 Tonnen auf den Anliegerverkehr beschränkt.

Der zuständige städtische Mitarbeiter Kurt Strang kündigt nach einer Verkehrszählung im Vorfeld eine neue Datenerhebung im Juni an, um zu sehen, wie sich der Verkehr nun verteilt. "In Kürze wird die Polizei auch kontrollieren, zunächst noch ohne Bußgeld. Es dauert seine Zeit, bis man sich an die neue Regelung gewöhnt."

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