Tischfabrik Hoffmann Rheinbacher Traditionsunternehmen schließt

RHEINBACH · Rheinbacher Traditionsunternehmen war laut Geschäftsführung nicht mehr rentabel zu betreiben. 50 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Alles steht still: Die Rheinbacher Firma Hoffmann muss schließen.

Alles steht still: Die Rheinbacher Firma Hoffmann muss schließen.

Foto: Saxler-Schmidt

Das traditionsreiche Unternehmen "Tischfabrik Josef Hoffmann", gegründet 1935, schließt seine Pforten. Wie Geschäftsführer Thomas Hoffmann mitteilt, musste der Rheinbacher Möbelhersteller in den vergangenen Jahren infolge der "zunehmenden Konzentration in der Möbelbranche sowie subventionierter Konkurrenzproduktionen auf dem europäischen Markt und eines geänderten Marktumfeldes" erhebliche Verluste hinnehmen. Von der Schließung betroffen sind knapp 50 Mitarbeiter.

Im ersten Halbjahr des Jahres 2014 verschärfte sich laut Hoffmann die Situation nochmals: Nachdem ein französischer Großkunde in die Insolvenz geraten und Umsätze in Osteuropa im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise weggebrochen waren, war die Betriebsstilllegung nicht mehr abzuwenden. Wie der Geschäftsführer weiter berichtet, sei es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, Investoren oder Käufer für die Gesellschaft zu finden.

"Das Unternehmen ist nicht mehr rentabel zu führen, eine tragfähige Perspektive hat sich leider nicht abgezeichnet. Der Geschäftsbetrieb wäre nur mit weiteren, nicht mehr vertretbaren erheblichen Verlusten möglich gewesen." Und: "Die Entscheidung ist mir auch mit Blick auf die berufliche Zukunft meiner Mitarbeiter sehr schwer gefallen. Ich möchte mich für die engagierte Mitarbeit der Belegschaft gerade auch in der unmittelbar zurückliegenden schwierigen Zeit bedanken."

Schreinermeister Josef Hoffmann gründete die Firma 1935 in Kall. Er spezialisierte sich auf Schlafzimmermöbel. 1939 folgte der Umzug an die Münstereifeler Straßen in Rheinbach. Kriegsbedingt ruhte die Produktion von 1942 bis 1946. Im Zuge des "Wirtschaftswunders" in den 50er Jahren expandierte das Unternehmen durch Umstellung auf Serienfertigung und Erweiterung der Firmenräume.

1968 trat Sohn Adolf Hoffmann als Geschäftsführer in die Firma ein. 1978 starb Firmengründer Josef Hoffmann. 1983 zog der Betrieb ins Gewerbegebiet an der Industriestraße. Das Unternehmen spezialisierte sich dann zunehmend auf die Herstellung von Tischen. 2008 stieg mit Thomas Hoffmann die dritte Generation ins Unternehmen ein, das sich im Laufe der Jahre zu einem der führenden Anbieter von Essplatzmöbeln und Sitzgruppen entwickelte. Die Firma war mit einem Exportanteil von 45 Prozent weltweit tätig.

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