Zustimmung aus Alfter fehlt noch Rheinbach will Gesamtschule auf den Weg bringen

RHEINBACH · Nach langen Debatten werden die Pläne für eine Gesamtschule am Standort Rheinbach konkret: Der Schulausschuss stellte in seiner Sitzung am Dienstagabend das Bedürfnis zur Errichtung fest und beauftrage die Verwaltung mit den dafür notwendigen Schritten.

Die Entscheidung basiert auf den eindeutigen Ergebnissen der Bedürfnisabfrage unter Rheinbacher Eltern sowie auf den Aussagen des gemeinsamen Schulentwicklungsplans mit Alfter. Bildungsplaner Wolf Krämer-Mandeau legte dem Ausschuss die Zahlen aus der Bedürfnisabfrage vor und sprach, wie schon am Vortag in Alfter, eine eindeutige Empfehlung für eine integrierte Gesamtschule Rheinbach-Alfter am Standort Rheinbach aus (der GA berichtete).

Der Rücklauf aus den Fragebögen zur Bedürfnisabfrage betrug 65 Prozent. Davon sprachen sich 303 Eltern eindeutig für eine Gesamtschule aus, weitere 100 "eher dafür". Dagegen sprachen sich 141 Stimmen aus; 76 "eher dagegen". "Mit Haupt- und Realschule haben die Rheinbacher Eltern schon abgeschlossen. Als einzig erfolgversprechende Alternative kommt hier nur die Gesamtschule infrage, da gegen die hiesige Präferenz fürs Gymnasium keine Schule ankämpfen kann, die nicht potenziell zum Abitur führt", zog Krämer-Mandeau eindeutige Schlussfolgerungen.

Damit rannte er bei der Rheinbacher Politik offene Türen ein: Der Beschluss zur Einleitung der notwendigen Schritte zur Errichtung fiel einstimmig ohne Enthaltungen. Er gilt allerdings vorbehaltlich der Zustimmung der Gemeinde Alfter.

Am Gelingen einer entsprechenden Verwaltungsvereinbarung und Kooperation hat der Erste Beigeordnete Raffael Knauber keinen Zweifel: "Eine gemeinsame Gesamtschule ist für beide Kommunen eine Win-win-Lösung. Über Eckpunkte haben wir auf Verwaltungsebene ja auch längst gesprochen; wir sind auf einem guten Weg." Krämer-Mandeau bekräftigte: "Beide Kommunen wären schlecht beraten, wenn sie nicht kooperierten."

Nun gilt es also, die Kooperationsinhalte zu konkretisieren. Weitere Schritte sind die Antragstellung bei der Bezirksregierung inklusive eines möglichen Moderationsverfahrens, sofern Nachbarkommunen Einwände gegen eine Gesamtschule am Standort Rheinbach erheben sollten.

Das Anmeldeverfahren ist für Februar 2014 geplant. Wenn die notwendige Anmeldezahl von 100 Rheinbacher und Alfterer Schülern erreicht wird, kann die integrierte Gesamtschule als fünfzügige Ganztagsschule zum Schuljahr 2014/2015 starten. Dann würden die Tomburg-Realschule und die Gemeinschaftshauptschule nur noch auflösend betrieben und keine Eingangsklassen mehr gebildet; ihre Räumlichkeiten stünden dann der Gesamtschule zur Verfügung.

Die Ausschuss-Mitglieder begrüßten die Entwicklung, dankten der Gesamtschul-Initiative für ihr Engagement und betonten, dass eine Gesamtschule keine Gefährdung der Gymnasien, sondern eine Bereicherung darstelle und einen produktiven Wettbewerb mit Kooperationsmöglichkeiten in der Oberstufe biete.

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