Handel fairer Produkte Rheinbach ist Fairtrade-Town

RHEINBACH · Rheinbach hat es geschafft. Seit sonntag gehört die Stadt offiziell zur Riege der Fairtrade-Towns, zu Städten wie London, Paris und Madrid, die sich den Handel fairer Produkte vor Ort auf die Fahnen geschrieben haben.

 Die Steuerungsgruppe mit die Leiterin der Steuerungsgruppe Doris Kübler (4.v.r), dem Ehrenbotschafter von Fairtrade Deutschland, Manfred Holz (2.v.r.) und Bürgermeister Stefan Raetz (rechts).

Die Steuerungsgruppe mit die Leiterin der Steuerungsgruppe Doris Kübler (4.v.r), dem Ehrenbotschafter von Fairtrade Deutschland, Manfred Holz (2.v.r.) und Bürgermeister Stefan Raetz (rechts).

Foto: Roland Kohls

In einem Festakt im Himmeroder Hof überreichte der Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz Bürgermeister Stefan Raetz die Urkunde des Vereins TransFair, Ausrichter der Kampagne Fairtrade-Towns. Für Doris Kübler, Sprecherin der Steuerungsgruppe und als solche, ebenso wie ihre zwölf Mitstreiter, sehr engagiert beim Vorantreiben des Projektes, ging am Sonntag ein Traum in Erfüllung. "Seit eineinhalb Jahren arbeiten wir daran, Rheinbach als Fairtrade-Stadt zu vernetzen. Rheinbach wird eine faire Stadt", machte sie deutlich.

Der Weg zur offiziellen Fairtrade-Town dauerte zwei Jahre, musste die Glasstadt doch fünf, von TransFair vorgegebene Kriterien erfüllen. Neben einem diesbezüglichen Antrag im Rat, den Bündnis 90/Die Grünen 2012 gestellt haben, durften bei Sitzungen im Rathaus und beim Bürgermeister nur Fairtrade-Kaffee angeboten werden, eine Steuerungsgruppe hatte das Projekt verstärkt auf den Weg zu bringen, Einzelhandelsgeschäfte, Cafés, Schulen und Vereine mussten die Fairtrade-Bewerbung Rheinbachs unterstützen.

Stolz zeigte sich Kübler denn auch, dass der Gedanke des fairen Handels und fairer Produkte in Rheinbach sehr präsent ist. Mit 14 Einzelhandelsgeschäften, fünf Cafés und Restaurants, einem Hotel, drei Schulen, zwei Vereinen, zwei Kirchengemeinden sowie dem Bürgemeisterbüro weist die Stadt mehr Unterstützer für die Idee auf, als von der Einwohnerzahl nötig gewesen wären.

"Wir können viel mit Fairtrade erreichen. Gerade junge Leute interessieren sich dafür, woher ihre Produkte kommen und wie es in den Landern aussieht", betonte Raetz. Rheinbach ist in Nordrhein-Westfalen die 67., bundesweit die 248. und weltweit die 1500. Kommune, die sich als Fairtrade-Town bezeichnen darf."

Damit spielt Rheinbach gemeinsam mit London und Madrid in der Champions League", freute sich Manfred Holz. Mit 654 Millionen Euro Gesamtumsatz in 2013 hob Holz den wachsenden Fairtrade Gesamtumsatz in Deutschland hervor. "Das bedeutet Direkteinnahmen für die Produzenten von zirka 100 Millionen Euro", betonte er. "Fairtrade kann man aber auch als Marke nach außen tragen", fand Oliver Wolf, Vorsitzender des Gewerbevereins.

Die Preise für fair gehandelte Produkte seien auch nicht teurer, so Robert Hucho, Chef des Hotels Streng, der seit einiger Zeit seinen Gästen ein "faires Frühstück zu fairen Preisen" anbietet. "Der Kauf von Fairtrade-Produkten wie unter anderem Kaffee, Tee, Bananen oder Rosen sind keine Spenden oder Almosen. Er leistet einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kleinbauern und der Plantagenarbeiter, so Holz weiter. Um Ökonomie, Ökologie und Soziales geht es bei den Säulen der Fairtrade Standards.

Die Produzenten, die diese Kriterien erfüllen, können ihre Waren mit einem Fairtrade Siegel auszeichnen.

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