Lärmschutz an der A 61 Rat folgt Dringlichkeitsantrag der CDU

RHEINBACH · Täglich donnern rund 70.000 Fahrzeuge über die A 61 im Bereich des Meckenheimer Kreuzes. Mehr als 17.000 davon sind Lastwagen.

"Vor allem bei ,Schönwetter?-Lagen, bei Wind aus Osten, wenn man sich gerne auch im Freien, im Garten, aufhalten möchte, ist für die meisten Rheinbacher Ortschaften entlang der A 61 der Lärm nahezu unerträglich geworden." So fasste Klaus Beer (CDU) im Rheinbacher Rat die Situation der Anwohner zusammen. Alle Fraktionen sind sich einig: Der Lärmschutz muss schnellstmöglich kommen, und das im Konsens mit der Landwirtschaft, die im Bereich der A 61 Obstbau betreibt.

In der letzten Ratssitzung der Wahlperiode folgten alle Fraktionen einstimmig einem Dringlichkeitsantrag der CDU: Die Verwaltung soll sich beim zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW dafür einsetzen, dass ein Gutachten über mögliche mikroklimatische Auswirkungen auf den Obstbau durch Lärmschutzwände bei Wormersdorf auch aufzeigt, wie die Belange des Obstbaus mit der Realisierung von Lärmschutz vereinbar sind.

Die Obstbauern befürchten, dass durch Lärmschutzwände ein Abfluss von Kaltluft behindert und sich dies wiederum negativ auf den Ertrag auswirken würde. Wie berichtet, hatte der Landesbetrieb im Januar mitgeteilt, dass die Grundsatzentscheidung zum Bau einer Lärmschutzwand an der A 61 in Höhe der Ortschaft Wormersdorf gefallen ist, mit dem Baubeginn aber frühestens Ende 2015 zu rechnen sei. Dass die CDU jetzt den Dringlichkeitsantrag in die letzte Sitzung des amtierenden Rates eingebracht hatte, wurde damit begründet, dass der Landesbetrieb ein Gutachten zum Lärmschutz an der A 61 in Auftrag geben will, auf dessen Gestaltung noch Einfluss genommen werden kann.

"Dass die Belange des heimischen Obstbaus angemessen berücksichtigt werden sollen, steht außer Frage. Aber dies darf nicht zu einem Ausschlusskriterium für Lärmschutzwände werden. Vielmehr müssen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die unverzichtbaren Lärmschutzwände und die von den Obstbauern vorgetragenen Belange wirksam in Einklang gebracht werden können", sagte der Wormersdorfer CDU-Ratsherr Klaus Beer. Er bat die Verwaltung, auch die Bauern aus den Rheinbacher Ortslagen in die Gespräche einzubinden. Es habe aus diesem Kreis Beschwerden gegeben, dass bislang nur Landwirte aus Ersdorf und Altendorf einbezogen seien.

Ute Krupp, SPD-Ratsfrau aus Wormersdorf, sagte, dass der Lärmschutz nun zwar näher gerückt sei. Sie dankte ebenso wie die anderen Fraktionen der engagierten Arbeit der "Bürgerinitiative Lärmschutz für Odendorf". Allerdings betonte sie auch: "Aber für mich ist das Thema erst dann zu Ende, wenn das Ding steht." Krupp bemängelte, dass bislang die Interessen der Landwirte über denen der Anwohner gestanden hätten. Die Belange des Lärmschutzes der Anwohner aber seien "wichtiger als Äppel und Erdbeeren". Letztlich müssten alle an einem Strang ziehen, denn "am Lärmschutz geht kein Weg vorbei".

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