Achter Internationalen Glaskunstpreis Poetische und exotische Objekte

RHEINBACH · Die hochgestellten blauen, gelben, pinken und roten Glaskolben sehen aus wie bunte Bleistifte. Die Schüler der teilnehmenden Glasfachschulen wetteifern um den Internationalen Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach, insgesamt reichten sie 39 Glasobjekten ein. Die Arbeiten sind in einer Ausstellung im Glaspavillon Hans-Schmitz-Haus noch bis Sonntag, 27. September, zu sehen.

 Mit ihren Arbeiten bewerben sich die Schüler um den Internationalen Glaskunstpreis.

Mit ihren Arbeiten bewerben sich die Schüler um den Internationalen Glaskunstpreis.

Foto: Roland Kohls

Die Schirmherrschaft über den Wettbewerb, der zum achten Mal stattfindet, übernahm die Bundestagsabgeordnete Monika Grütter, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Außer dem staatlichen Berufskolleg der Gastgeberstadt beteiligen sich acht weitere Glasfachschulen aus dem In- und Ausland.

Eine internationale Jury vergibt die Preise für die ersten drei Plätze. Aber nicht nur die Juroren entscheiden über die Qualität der Arbeiten. Auch das Publikum soll für seine Lieblingsobjekte per Zettel in einem Kasten vor dem Glaspavillon oder im Internet abstimmen. Der Publikumspreis "Alexandra Bruns" wird ebenfalls bei der Preisverleitung am Samstag, 26. September, in einem Festakt überreicht. "Ich freue mich, dass wir so viele teilnehmende Schulen haben. Es sind wieder tolle Arbeiten mit tollen Titeln dabei. Die Jury wird keine leichte Aufgabe haben", sagte Bürgermeister Stefan Raetz.

Vielfältig in Farbe, Form, Größe und Thema sind die ausgestellten Objekte. "Neben den klassischen Aufgaben wie menschliche Figuren oder Gefäße zeigt sich in der diesjährigen Ausstellung ein gewisser Trend zu Poesie und Fantasy, zu Märchenhaft-Skurrilem, aber auch zum Exotischen", erklärte Ruth Fabritius, Leiterin des Glasmuseums Rheinbach.

Kriegerische Sujets wie "Messer, Schwerter, Rüstungen und Panzer" haben die Schüler ebenso thematisiert wie die Schönheit der Gefäßformen wie zum Beispiel die graue Teekanne aus Pâte-de-verre, oder die Problematik des Wohlstandsmülls, "den die Schönheit des Glases und damit der Kultur und Kunst nicht mehr zudecken kann", so die Leiterin des Glasmuseums.

In dem Zusammenhang betonte Fabritius, dass auch im elektronischen Zeitalter Kunst und Kunsthandwerk nicht obsolet seien. "Die Schulen passen ihre Lehrpläne laufend an. Dort bestehen keine Berührungsängste mit digitalen Techniken. In den Abteilungen für Flachglasgestaltung findet man etwa Computer und Plotter, mit deren Hilfe die Folien fürs Sandstrahlen vorbereitet werden", erklärte Fabritius die technischen Veränderungen in der Kunst und im Kunsthandwerk.

Dass die Entscheidung nicht einfach fallen dürfte, sagte auch Juror Thierry Boissel, Dozent an der Studien- und Experimentierwerkstatt für Glasmalerei, Licht und Mosaik der Münchner Akademie der Bildenden Künste. "Meine Profession ist eher die künstlerische Performance als die handwerkliche Fertigkeit. Welche Schwerpunkte wir bei der Beurteilung der Objekte haben, weiß ich noch nicht." Für die musikalische Unterhaltung sorgten bei der Eröffnung die Querflötistinnen der Musikschule Meckenheim, Rheinbach, Swisttal mit Wachtberg Lynn Leutner, Jule Mathy und Annika Blaufuß.

Zum ersten Mal bietet der Arbeitskreis Glaskunstpreis während der Ausstellung ein vielfältiges Begleitprogramm an, "damit die Leute auch in den Glaspavillon kommen und sich die Objekte ansehen", so Fabritius.

Zahlreiche Veranstaltungen bietet das Glasmuseum in seinem Begleitprogramm zur Ausstellung von Freitag, 3. Juli, bis Donnerstag, 25. September.

Nähere Informationen gibt es auf der Homepage des Glasmuseums unter www.glasmuseum-rheinbach.de

Eine Stimmabgabe im Internet ist auf der Homepage unter www.glaskunstpreis.com möglich.

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