Schnupperstudien-Tag Chemie Nitratgehalt von Saft bestimmt

RHEINBACH · Weiße Kittel und Schutzbrillen sind in Chemielaboren obligatorisch. So auch beim Schnupperstudien-Tag Chemie am Donnerstag an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

 Vielleicht Studentinnen in spe? Anna Schröder (links) und Maja Werner experimentieren beim Schnuppertag in der FH.

Vielleicht Studentinnen in spe? Anna Schröder (links) und Maja Werner experimentieren beim Schnuppertag in der FH.

Foto: Axel Vogel

Projektleiterin Lena Heep verteilte erst die wichtigen Utensilien, bevor sie den Schülern die Praktikumsaufgabe erläuterte: Nitratmengen in Karotten- und Orangensaft bestimmen. Nitrat an sich sei kein gefährlicher Stoff. Doch weil es im Körper weiterreagieren könne zu giftigem Nitrit und dieses zu krebserregenden Nitrosaminen, gebe es Grenzwerte für den Stoff, erklärt die Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule den Sinn der Übung.

Schnell sind die Tagespraktikanten konzentriert bei der Arbeit, stellen zunächst Standardlösungen her, um dann die mit einer Ionenselektivenelektrode ermittelten Werte zu vergleichen. Für Artur (16) steht fest: Dies ist seine Welt. Der Gymnasiast aus St. Augustin wird den Leistungskurs Chemie belegen und erwägt, anschließend Chemie zu studieren. Spaß gemacht habe auch der erste Schnupperkursus, an dem er teilgenommen hat. Dabei ging es im Bereich Materialwissenschaften um das Erkennen von Metallen. Insgesamt etwa 50 Schüler ab 16 Jahre aus dem gesamten Bundesgebiet waren gestern am Rheinbacher Campus im Bereich "Angewandte Naturwissenschaften" zu Gast.

Die Hochschule biete ergänzend zum Studieninformationstag im März seit vielen Jahren diese Gelegenheit, um Orientierung zu geben, ob das Studienfach die richtige Wahl sei, und andererseits Interesse für ein Chemie-Studium zu wecken, sagte Hochschul-Mitarbeiter Olaf Stock, der die Teilnehmer begrüßte und ihnen am Ende des Tages auch die Teilnahmebescheinigungen überreichte. Das Studium biete gute Perspektiven, besonders weil es an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in der seltenen Kombination mit dem Fach Materialwissenschaften gelehrt werde.

Auch an einer Zweitsemester-Vorlesung im Bereich "Anorganische Chemie" von Professor Steffen Witzleben konnten die Schüler teilnehmen. Am Nachmittag standen vier Projekte zur Wahl. Jeweils zwei konnten sie besuchen. So lernten sie beispielsweise das Analyse-Verfahren Chromatographie bei Hochschulmitarbeiter Peter Kusch kennen oder erfuhren im Grundlagenlabor für Materialwissenschaften von Hochschulmitarbeiter Thomas Haene, wie man Kunststoffen auf die Schliche kommt.

Hajaani (18) aus Leverkusen, Franziska (17) aus Troisdorf und Janina (17) aus Köln haben als Gruppe gemeinsam die Experimente durchgeführt, unter anderem die Dichte des Materials bestimmt, es dem Fingernageltest unterzogen und das Brandverhalten untersucht. Die drei Abiturientinnen haben sich zum Schnupperstudien-Tag angemeldet, obwohl die Abitur-Prüfungen anstehen. Alle drei interessieren sich eigentlich mehr für den zweisprachigen Studiengang "Naturwissenschaftliche Forensik", ziehen aber wegen des Numerus clausus und der vielen Parallelen auch ein Chemie-Studium in Betracht.

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