DSG-Canusa in Rheinbach Neues Werk nach einem Jahr Bauzeit eröffnet

RHEINBACH · Schon die erste Kurve einer Rennstrecke kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Auf modernen Rundkursen der Formel 1 ist in Kurve eins - ob des Spektakels für die Zuschauer - allenfalls Platz für einen Rennboliden - auf der Carrera-Bahn, die bei der Eröffnungsfeier des Rheinbacher Automobilzulieferers DSG-Canusa aufgebaut war, passten vier Autos parallel nebeneinander.

 Den neuen, 18 Millionen Euro teuren Werksneubau des Rheinbacher Autozulieferers DSG-Canusa nahmen Stefan Raetz (von links), Thomas Schmidt, Joe Tabak und Norbert Haug in Augenschein.

Den neuen, 18 Millionen Euro teuren Werksneubau des Rheinbacher Autozulieferers DSG-Canusa nahmen Stefan Raetz (von links), Thomas Schmidt, Joe Tabak und Norbert Haug in Augenschein.

Foto: Henry

Zur Freude der rund 400 Gäste, Kunden und Mitarbeiter, die am Donnerstagnachmittag zum Fest in die neuen Räumlichkeiten an der Boschstraße gekommen waren, konnte jeder rasante, elektronisch gemessene Runden drehen. Die Augen von Norbert Haug, Festredner und früherer Motorsportchef von Mercedes, glänzten wie Sterne.

Rund 18 Millionen Euro hat sich DSG-Canusa, nach eigenen Angaben weltweit führender Herstellern von wärme- und kaltschrumpfenden Produkten insbesondere für die Autoindustrie, den neuen Standort kosten lassen - eine Realisierung in Rekordzeit. Nach nur einem Jahr Bauzeit ist alles fertig.

"Turbomäßig und reibungslos" waren die beiden Attribute, mit denen Thomas Schmidt, Geschäftsführer der DSG-Canusa, beschrieb, welche Entwicklung das Unternehmen in den vergangenen drei Jahren genommen hat.

2011 beschloss die damals noch in Meckenheim ansässige DSG-Canusa die Zusammenführung von Verwaltung, Produktion, Spezialmaschinenbau und Lager unter einem Dach und damit einen Neubau des Firmensitzes. "Wir haben hier ein Arbeitsumfeld gewonnen, in dem wir uns sehr wohl fühlen", sagte Schmidt. Und die Art, wie er es sagte, verdeutlichte, dass er diese Worte aus Überzeugung sprach und nicht, weil ihm Berater dazu geraten haben.

Nach nur einem Jahr Bauzeit sind auf 44.000 Quadratmetern Nutzfläche ein zweigeschossiges Verwaltungsgebäude mit Sozialräumen und Gastronomie, Labore für Forschung und Entwicklung sowie rund 15 000 Quadratmeter Produktionsfläche und ein Lager mit über 3774 Regalplätzen entstanden.

"Das Layout der Halle bietet uns Möglichkeiten, die wir bislang noch gar nicht genutzt haben", meinte Schmidt. Mit hörbarem Stolz in der Stimme fügte er hinzu: "Wir sind jetzt der modernste Standort der weltweit operierenden Shawcor-Gruppe". Der Neubau, in dem seit 2013 produziert wird, wirke sich bereits jetzt aus: "Dieses Jahr sind wir weiter gewachsen und wir erwarten, dass wir 2015 wachsen werden."

Aus der kanadischen Shawcor-Zentrale war Joe Tabak, Vizepräsident der DSG-Canusa, angereist. Der Kanadier schwärmte, dass der neue Bau "das ganze Talent der Firma unter einem Dach" vereine. Glücklich sei er, dass der Umzug ohne Unfälle über die Bühne gegangen sei.

Dass er "aus dem Strahlen nicht mehr herauskommt" machte Bürgermeister Stefan Raetz klar. Mit 230 Mitarbeitern sei DSG-Canusa der größte Arbeitgeber im produzierenden Gewerbe in Rheinbach. Gleichzeitig gab er seinen Zuhörern auf den Weg, dass im Gewerbepark noch Optionsflächen denkbar sind. "Und wir haben genug Platz gelassen zu den Nachbarn, um das zu ermöglichen", so Raetz. Das hörten die Firmenlenker gerne.

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