Positive Bilanz der Wirtschaft Neue Firmen wollen nach Rheinbach

RHEINBACH · Eine Carrerabahn so groß wie ein geräumiges Wohnzimmer, 400 Ehrengäste und mit Norbert Haug ein ehemaliger Mercedes-Motorsportchef, dessen Augen wie Sterne glänzten: Die Eröffnungsfeier des Rheinbacher Automobilzulieferers DSG-Canusa setzte im September vergangenen Jahres Maßstäbe.

 Im Rheinbacher Gewerbegebiet siedeln sich derzeit neue Unternehmen an.

Im Rheinbacher Gewerbegebiet siedeln sich derzeit neue Unternehmen an.

Foto: WFEG

Rund 18 Millionen Euro ließ sich der nach eigenen Angaben weltweit führende Hersteller von wärme- und kaltschrumpfenden Produkten insbesondere für die Autoindustrie, den Bau eines neuen Standortes im Gewerbepark Nord kosten. 44.000 Quadratmeter Nutzfläche sind nach nur einem Jahr Bauzeit in dem zweigeschossigen Gebäude entstanden. Nicht nur wegen dieser qualitätvollen Ansiedlung sprach Robin Denstorff, Chef der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft (wfeg), im Rheinbacher Ausschuss für Standortförderung: Gewerbe, Wirtschaft, Tourismus und Kultur von einem guten Jahr für die Rheinbacher Wirtschaftsentwicklung.

Kennzeichnend für die Arbeit der wfeg ist, dass sie nicht nur in den Gewerbegebieten tätig ist. Auch im Hochschulviertel, im Areal "An den Märkten" und ebenso in der Innenstadt boomen die Ideen und die Betriebe. Gleich neben DSG-Canusa, so berichtet Denstorff, siedelt sich bald das nächste Unternehmen auf einer Fläche von 16.137 Quadratmetern an. Den Namen wollte der Abteilungsleiter im Ausschuss zwar nicht verraten, jedoch werden "die Verträge bald unterschrieben sein", hofft Denstorff.

Eine "qualitätsvolle Entwicklung" nehme auch die Innenstadt. Nicht "alles andere erdrückende" Mammutprojekte stünden hier an, sondern "kleine Liftings im Bestand", wie der wfeg-Chef es nannte. Die historische Innenstadt solle "nicht mit der Brechstange" weiterentwickelt werden. Sinnbilder dafür seien der Umzug des Reiseveranstalters Neue Wege von Euskirchen in den Getreidespeicher oder die Ansiedlung des Drogerieunternehmens Rossmann in der Kernstadt - anstatt auf grüner Wiese. Der Investor fürs frühere Postamt habe jüngst seine Baugenehmigung bekommen.

All diese Ansiedlungen zeigten erfreuliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: "Mit einer Quote von sechs Prozent sind wir nah an der Vollbeschäftigung." Von 2004 bis 2013 habe Rheinbach bei den Arbeitsplätzen ein Plus von 15 Prozent einfahren können. Und: Für Kämmerer Wolfgang Kohlosser schlägt sich dieser Boom sogar im Stadtsäckel nieder. 13,35 Millionen Euro an Gewerbesteuern 2014 bedeuteten ein Rekordjahr für die Glasstadt, so Denstorff. Die Investitionen der Stadt in die Gründung einer wfeg vor rund vier Jahren fahre nun eine ansehnliche Dividende ein: "Diese Dividende sind Arbeitsplätze."

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