Pro Planet Nachhaltiger Anbau aus der Region

RHEINBACH · Ökologisch, umweltschonend, ressourcenfreundlich, sozialverträglich, eben nachhaltig einkaufen - darauf legen Verbraucher immer mehr Wert. Dass er als Erzeuger diesen Anspruch erfüllen will, zeigte Alexander Krings, Juniorchef des gleichnamigen Obstbaubetriebs in Rheinbach, bei einem Rundgang durch seine Apfelplantagen.

 Josef Lüneburg-Wolthaus (l.) und Alexander Krings in den Apfelplantagen des Rheinbacher Obstbaubetriebs Krings.

Josef Lüneburg-Wolthaus (l.) und Alexander Krings in den Apfelplantagen des Rheinbacher Obstbaubetriebs Krings.

Foto: Träupmann

Als einer seiner Hauptkunden, der Kölner Rewe-Konzern, 2009 das Umweltprojekt "Pro Planet" entwickelte, um seinen Kunden Produkte aus nachhaltigem Anbau anzubieten und mit dieser Idee an die Erzeuger herantrat, machte der Rheinbacher Apfelproduzent als Pilotunternehmen begeistert mit. Krings betreibt in einem Radius von rund sechs Kilometern rund um das Stammhaus an der Meckenheimer Straße auf einer Fläche von 150 Hektar mehrere Apfelplantagen. So weit das Auge reicht sind lange Reihen von Bäumen zu sehen.

Angebaut werden entweder jeweils zwei Apfelsorten nebeneinander, "damit die Bestäubung funktioniert. Diese ist allerdings nicht immer konstant. Oder wir haben zwischendurch Zierbäume gepflanzt. Da ist die Bestäubung immer gleichbleibend", erklärt Krings. Entlang der Baumreihen wachsen Mohn, Klee, Sonnenblumen und andere Wildpflanzen und Gräser der Region. Die Anlage solcher Blühfelder gehört zu den Kriterien von "Pro Planet". "Unser Ziel ist zurück zum naturnahen Anbau", sagte Josef Lüneburg-Wolthaus, zuständig für Qualitätssicherung bei Rewe. Nicht vermeiden lasse sich allerdings, dass die Bäume gegen Pestizide und Fungizide gespritzt würden. "Im Gegensatz zu früher ist das aber viel umweltfreundlicher.

Der Wirkstoff wird sehr schnell abgebaut", so Krings. In punkto naturnaher Anbau hat Krings im Umkreis seiner Plantagen Falken-Nisttürme aufgestellt, damit Wühlmäuse als Schädlinge effektiv bekämpft werden können. Seit Mitte August pflücken 55 Erntehelfer aus Polen die ersten reifen Früchte. "Wegen der warmen Temperaturen im Winter und im Frühjahr haben wir mit der Ernte der ersten Sorte, Elstar, 14 Tage früher angefangen als im vergangenen Jahr. Durch den Regen im August liegen wir allerdings mit der Ernte von Gala im September wieder in der normalen Zeit", so Krings.

"Früher haben wir nur auf den Ertrag geschaut. Heute betreiben wir Obstanbau in der Region für die nächsten Jahrzehnte. Je mehr Landwirte dabei mitmachen, umso besser ist es", so das Fazit des jungen Unternehmers. In den nächsten Wochen will er neben seinen Anbauflächen Schilder aufstellen, auf denen die Sorten seiner Äpfel erläutert werden. Die Einbeziehung der Kunden gehört ebenfalls zum nachhaltigen Anbau und zu den Kriterien von "Pro Planet".

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