Stadttheater in Rheinbach Künstler und Publikum huldigen Willi Ostermann

RHEINBACH · "Däm Schmitz sing Frau" ist nicht zu halten: Zwar brannte sie ihm - entgegen den bekannten Liedzeilen - nicht gleich durch, stürmte aber bei der Willi-Ostermann-Revue ungefragt auf die Bühne des Stadttheaters und riss die Moderation der amüsanten musikalischen Zeitreise durch das Leben des rheinischen Künstlers an sich.

 Temperamentvoll: Johannes Fromm und Anne Schröder.

Temperamentvoll: Johannes Fromm und Anne Schröder.

Foto: Thulfaut

Woraufhin der "entrüstete Ehemann" zum Akkordeon griff und seinerseits kräftig mitmischte bei der Hommage an Kölns wohl populärsten Liedermacher.

Anne Schröder und Johannes Fromm schlüpften in die Rolle des vorwitzigen Ehepaars Schmitz und komplettierten damit das Künstler-Quartett um den rheinischen Entertainer und ausgewiesenen Ostermann-Spezialisten Volker Hein und Pianist H. P. Katzenburger. Das Ensemble brachte genau das auf die als Kneipe ausstaffierte Bühne, wofür das Rheinbacher Publikum gekommen war: den unverfälschten rheinischen Optimismus der Lieder und des Lebens von Willi Ostermann.

Von "Kut erop" über "Et Stina muss ne Mann hann" und "Wer hätt dat von der Tant jedacht" bis hin zur inoffiziellen Kölner Stadthymne "Heimweh noh Kölle" erklangen die Ohrwürmer des Volkskünstlers, die längst nicht mehr nur Karnevalshits, sondern "ganzjähriges" musikalisches Volksgut und Brauchtum sind.

Und wurden eingebunden in gespielte Anekdoten, Filmsequenzen und multimediale Projektionen rund um die Biografie Ostermanns von der Wilhelminischen Ära bis Mitte der Dreißiger Jahre. Ostermanns Erfolg lag darin begründet, dass seine Schlager ebenso amüsante wie scharfsinnige Milieuschilderungen sind.

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