Sankt Helena in Rheinbach Kita wird für 1,9 Millionen Euro erneuert

RHEINBACH · Ein letztes Picknick auf der Wiese, eine letzte Runde durch die Spielzimmer. Für die Mädchen und Jungen der katholischen Kindertagesstätte Sankt Helena in Rheinbach hieß es diese Woche Abschiednehmen.

 Lustige Tour auf Rollbrettern: Die Kindergartenkinder haben Spaß beim Auszug.

Lustige Tour auf Rollbrettern: Die Kindergartenkinder haben Spaß beim Auszug.

Foto: Kindergarten

Am Freitag haben sie ihren letzten Tag im Gebäude an der Kettelerstraße verbracht. Das Haus wird demnächst bis auf den Keller abgerissen und danach an gleicher Stelle größer wieder aufgebaut. Künftig werden dort 55 Kinder in drei Gruppen Platz haben; zudem können Mädchen und Jungen unter drei Jahren betreut werden. Bislang wurden 50 Kinder in zwei Gruppen aufgenommen. Kostenpunkt für den Neubau: rund 1,9 Millionen Euro.

Damit wird er rund 500.000 Euro teurer als zunächst angenommen. Das habe sich zum einen nach der Ausschreibung ergeben, sagt Joachim Schneider, erster stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde Sankt Martin Rheinbach. Zum anderen seien noch Änderungen an der Lage und Ausführung des Gebäudes nötig gewesen.

Die Kosten übernehmen das Erzbistum Köln und die Stadt Rheinbach, die sich mit 452.000 statt der zunächst bewilligten 250.000 Euro beteiligt. Die Mehrausgaben hat der Stadtrat vergangene Woche genehmigt. Die Stadt komme für eine der drei Kindergartengruppen auf, da das Erzbistum nur noch bestehende Gruppen finanziere, sagt Schneider. "Die Stadt und wir haben aber gesehen, dass es in Rheinbach weiteren Platzbedarf gibt."

Generell ist Schneider froh, dass der Neubau nun umgesetzt werden könne. Seit Jahren seien diverse Pläne diskutiert worden, darunter auch die Möglichkeit einer reinen Erweiterung. Diese wäre laut Schneider aber auch mit 800.000 Euro zu Buche geschlagen plus die Kosten, um das bestehende Gebäude zu sanieren.

Der Neubau biete der Kita nun eine anständige Perspektive mit Nebenräumen für alle drei Gruppen und einem Zimmer für das Personal, so Schneider. Darüber freut sich auch Claudia Löwer-Lenau, Leiterin der Kita Sankt Helena. "In letzter Zeit haben wir kaum etwas angeschafft, weil es immer hieß, es lohne sich nicht mehr."

Gemeinsam mit ihren sieben Kolleginnen war sie vergangene Woche vor allem mit Ausräumen beschäftigt. Spielzeug und die Einrichtung mussten verpackt und zum Teil ins Übergangsquartier gebracht werden: das Erzbischöfliche Sankt-Joseph-Gymnasium (SJG) wenige Kilometer weiter.

Schulleiter Hans Rieck habe sich sofort bereit erklärt zu helfen, sagt Schneider. Für Rieck ist das selbstverständlich. Bereits vor einigen Jahren habe das Gymnasium Kindergartenkinder aufgenommen, als die benachbarte Kita Liebfrauenwiese saniert wurde, sagt der Schulleiter. "Es war jetzt ein guter Zeitpunkt." Die Abiturienten hätten ihren letzten Unterrichtstag gehabt, dadurch habe das SJG bis zum kommenden Schuljahr Räume frei.

Die Kindergartenkinder nutzen nun die Zimmer der Übermittagsbetreuung. Die ist ein Stockwerk höher gezogen, damit die Kleinen im Erdgeschoss spielen können. "Wir wollen aber auch viel in den Wald gehen", sagt Löwer-Lenau. Und natürlich zur Baustelle in der Kettelerstraße wandern, um den Arbeitern über die Schulter zu gucken. Bis zum Sommer soll der neue Kindergarten in Modulbauweise stehen. Schneider: "Der eigentliche Bau dauert nur rund drei Monate. Wir hoffen, dass wir im August einziehen können."

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