Tagesstätte Sankt Helena Kita schwebt an ihren Platz

RHEINBACH · Es war ein ungewöhnlicher Anblick, der sich dieser Tage an der Stauffenbergstraße in Rheinbach bot: Von einem Schwerlastkran getragen, schwebten riesige Fertigelemente für den Neubau der katholischen Kindertagesstätte Sankt Helena an ihren Standort.

 Mit einem Schwerlastkran werden die Module für die Kita Sankt Helena positioniert.

Mit einem Schwerlastkran werden die Module für die Kita Sankt Helena positioniert.

Foto: Wolfgang Henry

Insgesamt zwölf Module wurden gestern und vorgestern für das neue zweistöckige Gebäude zusammengesetzt, das in Zukunft Platz für 55 statt bisher 50 Kinder bieten soll, darunter auch Mädchen und Jungen unter drei Jahren.

Da die Elemente weitgehend vorgefertigt seien, könnten die weiteren Installations- und Malerarbeiten sowie die Dacheindeckung nach Angaben der Firma innerhalb von neun Wochen erledigt werden, sagte Dirk Panofen vom Kirchenvorstand. Mitte Dezember soll die Kita fertig sein, nach den Weihnachtsferien könnten die Kinder einziehen. Bis dahin werden sie weiter im Sankt-Joseph-Gymnasium versorgt. Panofen: "Wir sind dem Sankt-Joseph-Gymnasium sehr dankbar, dass die Kita dort eine sehr geeignete Interimsunterbringung gefunden hat."

Der Neubau dauert damit länger als zunächst angenommen: Im April war noch von einer Fertigstellung im Sommer die Rede. Die Gründe für die Verzögerungen sind laut Panofen zum Teil bürokratischer Natur, es habe aber auch Lieferschwierigkeiten gegeben. Außerdem seien vor dem Aufsetzen der Fertigteile noch zusätzliche Arbeiten am Keller nötig gewesen.

Die sind auch die Ursache für eine weitere Kostensteigerung: Statt mit 1,9 Millionen Euro rechnet Panofen nun mit zwei Millionen Euro. Die Kosten übernehmen das Erzbistum Köln sowie die Stadt Rheinbach, die sich mit rund 450.000 Euro beteiligt.

Eine der ersten, die beim Aufstellen der Module vor Ort war, war Kita-Leiterin Claudia Löwer-Lenau. Schon in den frühen Morgenstunden zog es sie am Dienstag an die Baustelle, um den Baubeginn zu dokumentieren. "Wir freuen uns total", sagte Löwer-Lenau, die das erste aufgestellte Element auch direkt besichtigte und berichtete: "Die Fliesen sind schon an der Wand."

Aufgrund der Größe der Module - die zwölf Elemente sind 14 Meter beziehungsweise 18 Meter lang und vier Meter breit - musste die Strecke zwischen der Keramikerstraße und der Stauffenbergstraße bis gestern Nachmittag gesperrt werden. Da die Fahrzeuge mit ihrer Beladung nicht die Kreuzung Kolpingstraße/Kettelerstraße passieren konnten, stand dort ein Kran, der die Bauteile auf andere Fahrzeuge umlud.

Die Sperrung hatte vorab bei einigen Anwohnern zu Unmut geführt, denn sie waren laut Ratsfrau Birgit Formanski erst am Samstag und damit "entschieden zu spät" informiert worden. Und das, obwohl weitaus mehr als 100 Wohnungen betroffen gewesen seien. Laut der Rheinbacher Stadtverwaltung war diese Kritik berechtigt. Bedauerlicherweise habe die bauausführende Firma die betroffenen Anlieger erst verspätet informiert.

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