Kirchenchor Sankt Martin Rheinbach "Jubilate Deo" zum 175. Geburtstag

RHEINBACH · Kirchenchor Sankt Martin Rheinbach ehrt zahlreiche Sänger für jahrzehntelange Zugehörigkeit

 Interims-Chorleiter Manfred Moskopp gibt in Rheinbach den Ton vor.

Interims-Chorleiter Manfred Moskopp gibt in Rheinbach den Ton vor.

Foto: Wolfgang Henry

Für die Sänger des Kirchenchores Sankt Martin Rheinbach war es am Samstag eine Feier im Doppelpack. Nicht nur dass sich die Männer und Frauen zur traditionellen Cäcilienfeier im Pfarrzentrum am Lindenplatz trafen (die heilige Cäcilia ist die Schutzpatronin der Kirchenchöre), der Chor feierte zugleich mit einer Festmesse sein 175 jähriges Bestehen.

Gespannt lauschten die Zuhörer in der Pfarrkirche den Tönen der Missa "Jubilate Deo" des deutschen Komponisten Wolfram Menschick (gestorben 2010) für Chor, zwei Trompeten und zwei Posaunen. Unter dem Dirigat des ehemaligen Chorleiters und Organisten Manfred Moskopp zeigten die rund 80 Sänger ihr hervorragendes stimmliches Können. Moskopp, der sich erst im September 2013 nach 40-jähriger Tätigkeit als Seelsorgebereichsmusiker in den Ruhestand verabschiedet hatte, ist in diesem Jahr immer mal wieder als Chorleiter kurzfristig eingesprungen, da sein Amtsnachfolger Dominik König seit einem Jahr erkrankt ist. In nur fünf Proben übte Moskopp mit seine Sängern die Festmesse relativ schnell ein. "Es ist auch kein besonders schweres Stück, so dass die geringe Anzahl von Übungsstunden ausreichte. Wir hatten auch nicht mehr Zeit ", erläuterte der 66-jährige Dirigent. Höhepunkt der Festmesse war die Weihe der restaurierten 120 Jahre alten Chorfahne, die Pfarrverweser Hermann Josef Zeyen vornahm. "

Die Cäcilienfeier nahm Chorchef Egon Braun zum Anlass, verdiente und langjährige Mitglieder zu ehren "Wir wollen mit unserem Chor die Menschen und ihre Seele ansprechen", erläuterte er zu Beginn der Auszeichnungen. Auf eine 60-jährige Mitgliedschaft blickt nun Elisabeth Kolvenbach zurück. Zeyen überreichte ihr als Dank eine Ehrenurkunde. Dankesurkunden erhielten für 50 Jahre Mitgliedschaft Renate Rupp und Hajo Henk, der von 1972 bis 1974 Vorsitzender des Chores war, sowie für 40 Jahre Mitgliedschaft Gerlinde Henn und Birgit Willkens-Borbe. Vermeintlich erst kurze Zeit im Chor dabei, nämlich erst 25 Jahre, sind Kläre Pütz, Ute Mans sowie Silke Drilling, die sich über silberne Mitgliedsnadeln freuten. 25 Jahre im Chor dabei ist auch Achim Kunz, der aber, da er nicht bei der Feier dabei war, seine Nadel zu einem anderen Zeitpunkt erhalten wird.

Viele der Sänger, die für ihre jahrzehntelange Mitgliedschaft und sängerischen Aktivitäten geehrt wurden, haben die Entwicklung des Chores unter dem Dirigat von Manfred Moskopp in den vergangenen 40 Jahren miterlebt

Erst seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges singen im Kirchenchor Sankt Martin Männer und Frauen gemeinsam. Gegründet wurde der Kirchenchor 50 Jahre nach der Erhebung der städtischen Filial-zur Pfarrkirche. Am 1. Januar 1839 legte Pfarrer Peter Josef Willms gemeinsam mit dem Lehrer Friedrich Koenen, dem Vater des späteren Domkapellmeisters Friedrich Koenen, sowie etwa 40 Sängern den eigentlichen Grundstock für den Kirchenchor Sankt Martin. Als Pfarr-Cäcilien-Verein Rheinbach war der Chor bis zum Zweiten Weltkrieg ein reiner Männerchor. Seit dem Zweiten Weltkrieg gestaltet der Chor regelmäßig die heilige Messe an Sonn- und Feiertagen mit.

Neue Impulse in der Entwicklung des Chores setzte besonders ab den 1970er Jahren besonders Moskopp. Unter seiner jahrzehntelangen Leitung lernten die Sänger neue und schwierige Chorliteratur kennen. Mit ihm gemeinsam führt der Chor am 25. Dezember die "Spatzenmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart auf. Die Leitung des Chores will Dominik König im nächsten Jahr wieder übernehmen. In seiner Grußbotschaft zum 175-jährigen Bestehen an den Chor machte er deutlich, dass er 2015 wieder in seinen Beruf einsteigen werde.

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