Bayrische Friseurmeisterschaften Jasmin Kotz holt den Titel nach Rheinbach

Das Lächeln bekommt Jasmin Kotz gar nicht mehr aus dem Gesicht. Denn die Auszubildende des Rheinbacher Friseursalons Püts wurde jetzt zur Bayern-Cup-Siegerin der Junioren im Rahmen der Bayrischen Friseurmeisterschaften 2014 in Nürnberg gekürt.

Zusätzlich sicherte sie sich den zweiten Platz im Wettbewerb "Bayerns bester Azubi, Youngster Trophy - Hochstecken". Mit ihr und ihrem Ausbilder Jörg Püts sprach Marie Antoinette di Donato.

Wie ist der Berufswunsch der Friseurin entstanden? Und was macht Ihnen daran am meisten Spaß?

Jasmin Kotz: Von klein an hatte ich den Wunsch. Zunächst habe ich meinen Barbies immer die Haare frisiert, später dann Freundinnen. Auch meine Oma und Mutter mussten schon oft herhalten. Meine Eltern waren mit meinem Berufswunsch zuerst aber nicht glücklich, so dass ich für ein Jahr ans Wirtschaftsgymnasium nach Duisdorf gegangen bin. Dann habe ich mich doch durchgesetzt und hier im Friseursalon Püts meine Ausbildung begonnen, wo ich endlich kreativ sein kann. Jeder Kunde und jede Frisur ist anders, und so habe ich die Möglichkeit, immer Neues dazuzulernen. Zwar war es gerade am Anfang anstrengend, den ganzen Tag im Stehen und in damals ungewohnter Haltung zu arbeiten, aber da gewöhnt man sich dran.

Wie entstand die Idee zur Teilnahme am Wettbewerb?

Kotz: Ich habe das Glück, ein spezielles Ausbildungsprogramm zu erhalten. So wurde ich in den ersten Monaten in einer Friseurfachschule in Lörrach (Schwarzwald) intensiv in den Beruf eines Friseurs eingeführt, und es kam dort auch zu ersten Kontakten mit dem Preisfrisieren. Dabei habe ich "Blut geleckt" und im Frühjahr bereits beim "Jugendfrisieren" in Saarbrücken im "Bombage Herrenfach", einem modernen Retro-Herrenschnitt, den ersten sowie beim Hochstecken den zweiten Platz belegt. Anschließend haben wir geschaut, welche Wettbewerbe als nächstes infrage kommen könnten.

Was sollte man für die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb mitbringen?

Jörg Püts: Absolute Liebe zum Beruf. Ebenso wichtig sind aber auch Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Ein solcher Wettbewerb ist Hochleistungssport für Friseure. Jasmin hat in den letzten vier Monaten zusätzlich zu ihrer Ausbildung zehn Stunden die Woche hier im Salon trainiert. Das geht über die eigentliche Ausbildung weit hinaus. Wenn dann jemand Interesse daran hat und zusätzlich noch absolutes Talent, dann muss das gefördert werden.

Kotz: Ich bin manchmal sogar morgens sehr früh aufgestanden, nur um mich beispielsweise noch etwas im Föhnen zu üben.

Wie groß war die Aufregung vor und während des Wettbewerbs?

Kotz: Die Nacht vorher habe ich kaum geschlafen. Man setzt sich selbst das Ziel, möglichst weit vorne zu landen. Dafür tritt man ja auch an und investiert viel Zeit. Aufregung gehört für mich aber auch dazu. Gerade am Anfang war ich etwas zittrig, doch irgendwann kommt der Punkt, an dem man so sehr in die Frisur vertieft ist, dass man alles drum herum ausblendet. Dann ist man nur noch auf seine Arbeit fokussiert und bemerkt die zahlreichen Zuschauer, die einen auf der Bühne beobachten, eigentlich gar nicht mehr.

Womit haben Sie die Jury letztendlich überzeugt?

Kotz: Für den Bayern-Cup habe ich in 35 Minuten einen "Progressiven Damenhaarschnitt", bei dem man sowohl mit langen als auch mit kurzen Haaren arbeitet und starke Akzente in Form und Farbe setzt, zaubern müssen. Der zweite Teil bestand aus Hochstecken innerhalb von 15 Minuten. Das scheine ich beides ganz gut gemacht zu haben. Was genau überzeugte, erfährt man hinterher aber leider nicht. Für die "Youngster-Trophy" hatte ich 35 Minuten Zeit für eine Hochsteckfrisur.

Püts: Die Jury schaut auf die Ausführung und Durchführung. Zudem zählen der Gesamteindruck, Farbharmonie, Aufwand und Sauberkeit des Frisierens.

Was hat Ihnen die Teilnahme im Nachhinein gebracht?

Kotz: Man lernt dabei viel für den alltäglichen Gebrauch, sammelt neue Ideen und lernt disziplinierter, schneller sowie präziser zu arbeiten. Zudem ist es schön, sich einfach mal austoben und extravagante Frisuren zu zaubern.

Welche beruflichen Perspektiven verfolgen Sie nun?

Kotz: Zunächst möchte ich meine Gesellenprüfung so gut wie möglich machen. Dann strebe ich die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Korea an. Dafür beginne ich nächste Woche ein etwa 18-monatiges Training mit einem Bundestrainer vom Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks. Um Kunden später ein Komplettpaket anbieten zu können, möchte ich meinen Meister und den Make-up-Artist machen.

Zur Person

Die in Bad Neuenahr geborene Jasmin Kotz wohnt in Meckenheim. Die 19-Jährige befindet sich im dritten Lehrjahr zur Friseurin im Salon Püts in Rheinbach. Zu ihren Hobbys zählen Zeichnen, Lesen, Schminken und Haare machen.

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