Schultheater am Sankt Joseph-Gymnasium in Rheinbach Irrungen und Wirrungen in der Aula

RHEINBACH · Schüler und Lehrer führen das Stück "Der Raub der Sabinerinnen" auf

 Küss' die Hand: Emil Gross (M.) begrüßt Dr. Neumeister und seine Frau Marianne.

Küss' die Hand: Emil Gross (M.) begrüßt Dr. Neumeister und seine Frau Marianne.

Foto: Axel Vogel

Auf der linken Seite steht ein Schreibtisch, rechts ist ein Couchtisch aus Holz mit einem Sofa und einem Sessel aus Stoff zu sehen, an der Wand sind Bilder angedeutet: Die Bühne in der Aula des Erzbischöflichen Sankt Joseph-Gymnasiums in Rheinbach zeigt ein bürgerliches Wohnzimmer aus dem 19. Jahrhundert.

Das Schulprojekt, bei dem Lehrer und Schüler auf der Bühne stehen, zeigt den Schwank "Der Raub der Sabinerinnen" von Franz und Paul von Schönthan, in der Bearbeitung von Curt Goetz. An diesem Freitag, 27. Februar, geht in der Aula "Am Stadtpark" ab 19.30 Uhr die Premiere über die Bühne.

Siebtes Theaterstück

Die Generalprobe fand am Mittwoch statt. Als Regisseur gab der Kunst- und Geschichtslehrer Rainer Pilartz seinen Schauspielern noch letzte Anweisungen. Alle drei bis vier Jahre etwa bringt Pilartz mit seinem Theaterprojekt ein Stück auf die Bühne. In diesem Jahr ist es das siebte. "Man spielt den ganzen Tag in der Schule Theater. Da liegt der Weg zur Bühne nahe", sagt Pilartz mit einem Schmunzeln. Nebenbei hat er auch noch gemeinsam mit Kollegin Gaby Blank das Bühnenbild gebaut.

Es ist ein Theaterstück im Theaterstück, das 1884 uraufgeführt und seitdem stets als Bühnen- oder Fernsehfassung inszeniert wurde. Das Werk weist alle Effekte eines Lustspiels auf: vom verklemmt-eitlen Bildungsbürger, der die Welt des Theater faszinierend findet, über einen finanziell abgetakelten, schmierigen Theaterdirektor bis hin zu Heimlichkeiten und Vertuschungen, die zu Irrungen und Verwirrungen führen.

Schüler des Vinzenz-Pallotti-Kollegs wirken mit

Die Generalprobe war mit verpassten Auftritten und gelegentlichen Souffleuse-Einlagen durchsetzt - ganz wie es für eine spätere gelungene Premiere sein soll. Mit Leidenschaft sind die Lehrer und Schüler bei der Sache - etwa auch Simon Legge, Schüler des Vinzenz-Pallotti-Kollegs (alle jungen männlichen Darsteller sind VPK-Schüler), der in seiner Rolle als Emil "Sterneck" Gross, zum ersten Mal auf der Bühne steht. Souverän präsentierte er dabei seine Figur. "Die Rolle passt zu mir", so der Schüler der elften Jahrgangsstufe.

Auch Herbert Vennemann, Lehrer für Deutsch und Musik, der als Gymnasialprofessor eine der beiden Hauptrollen spielt, verkörpert den liberalen Gymnasialdirektor überzeugend. Vennemann spielt die Rolle von Professor Gollwitz, dem biederen Gymnasialprofessor eines Städtchens, der sich unversehens in einer unangenehmen Lage wiederfindet. Seine fast vergessene Römertragödie "Der Raub der Sabinerinnen", ein schwer erträgliches Werk seiner Jugend, fällt in die Hände des Theaterdirektors Striese (Michael Küßner).

Der Chef einer Wanderbühne überredet den Lehrer, das Stück im Schützenhaus aufführen zu lassen. Die überraschende Rückkehr von Frau Gymnasialprofessor Gollwitz (gespielt von der pensionierten Lehrerin Antje Kenntner) aus ihrer Kur führt zu Verwicklungen und drohendem Unheil.

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