Tomburg Ritter feierten den 13. Ritterschlag "Huld! Huld! Jubel!"

RHEINBACH-WORMERSDORF · "Sputet Euch, sputet Euch! Auf zum Ritterschlag!" Herold Daniel von Eben trieb das "Volk von Wormersdorf" zur Eile an, dem Tross vom Lager am Fuße des Tombergs zu folgen zur Stätte des Ritterschlags der Tomburg-Ritter im Wald am Aufstieg zur Burgruine.

 Tomburg-Ritter Jörg von Schneewald schlägt Knappe Andreas zum Ritter.

Tomburg-Ritter Jörg von Schneewald schlägt Knappe Andreas zum Ritter.

Foto: Wolfgang Henry

Gar groß und festlich war der Aufzug der befreundeten "Ritterschaften und Allianzmitglieder", die ihren jeweiligen Bannern den Berg hinan folgten. Barfüßige Jünglinge und Mägde ebenso wie hohe Damen und Herren in ihren Festtagsgewändern. Unter einem Baldachin nahmen die Gastgeber, der Erste Ritter der Tomburg, Ritter Jörg vom Schneewald, und Gemahlin Claudia (Schnebele), Platz. Besonderen Glanz erhielt das "officium" einmal mehr durch die Anwesenheit seiner Kaiserlichen Majestät Kaiser Barbarossa und Kaiserin Beatrix von Burgund mit der Kaisergarde.

Für die zeitgemäße Begleitung des 13. Ritterschlags mit mittelalterlichen Liedern und Instrumentalstücken gab es für die Musikerinnen und Sängerinnen der "Irrlichter" das vom Herold erbetene "Handgeklapper". Zunächst wurde Kai zum Knappen erhoben und in die Lehre bei Ritter Michael von Mandetzhain gegeben. Er soll fürderhin verschiedene Dienste im Lager der Tomburg-Ritter verrichten, Minne und Tanz erlernen und sich "in Bescheidenheit und Sittlichkeit üben".

Dann vollzog Jörg vom Schneewald die Erhebung des Knappen Andreas in den Ritterstand. "In großer Tradition hat er die Nacht im stillen Gebet auf der Tomburg verbracht", so der Herold. Den Eid leistete Andreas, noch in weißer Büßerkutte kniend, in lateinischer Sprache, die für "das Volk von Wormersdorf und anderswo" in verständliches Neudeutsch übersetzt wurde. Nach der letzten Backpfeife, die er ohne Gegenwehr vom Ersten Ritter hinnehmen musste, erfolgte die "Wandlung": Ablegen des Büßerhemdes und Anlegen von Wappenrock der Tomburg-Ritter, Schwert, Gürtel und Schwertscheide, Sporen und Schild. Unter den lautstarken Rufen "Huld! Huld! Jubel!" durfte er sich dann als Ritter Andreas von den Nordlanden (Meincke) dem Volk und den Ritterschaften präsentieren.

Seit dem ersten Ritterschlag 2002 unter Freunden, hat sich das alljährliche Ereignis der Tomburg Ritter zum mehrtägigen Event mit Heerlager und über hundert Zelten auf der Weide am Fuß der Tomburg entwickelt. Dabei können die vielen Besucher den verschiedenen Ritterschaften "in die Zelte" und mittelalterlichen Handwerkern über die Schultern schauen. Für Kinder gibt es das Kinder-Ritter-Turnier und Kinder-Ritterschlag. In diesem Jahr gab es neben dem Schauspiel "Turney um die Hand der Grafentochter" auch eine "echte" mittelalterliche Hochzeitszeremonie: Ritter Stefan von Esch und seine Braut Jennifer, die sich am Vortag in der Ipplendorfer Kirche das Ja-Wort gegeben hatten, bekundeten ihr Gelöbnis noch einmal vor dem mittelalterlichen Volk.

Am Sonntag musste allerdings die Veranstaltung aufgrund einer Unwetterwarnung abgebrochen werden. Jörg Schnebele nannte als Grund, dass die Sicherheit der Besucher und Teilnehmer vorgehe.

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