Sportplakette des Landes Rheinland-Pfalz Helmut Loenenbach erhielt die höchste Auszeichnung

RHEINBACH · Der Rheinbacher Helmut Loenenbach liebt das Reisen und ist ein begeisterter Europäer. Noch mehr fasziniert den 73-Jährigen allerdings der Sport. So hat in seiner Jugend Fußball gespielt und Jugendliche trainiert, bis heute schwingt er den Tennisschläger.

 Sein Engagement für den Sport führte Helmut Loenenbach aus Rheinbach bis nach Ruanda.

Sein Engagement für den Sport führte Helmut Loenenbach aus Rheinbach bis nach Ruanda.

Foto: Axel Vogel

Seit 1986 ist der ehemalige Lehrer für Sport, Geschichte und Französisch und spätere Schulleiter an einem Gymnasium im rheinland-pfälzischen Landau ehrenamtlich für den Landessportbund (LSB) Rheinland-Pfalz tätig. Seit 20 Jahren ist Loenenbach zudem Vorsitzender des LSB-Arbeitskreises für Internationale Beziehungen.

Für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit zeichnete die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Mann aus der Glasstadt mit der Sportplakette ihres Landes, der höchsten rheinland-pfälzischen Anerkennung, aus. "Für mich hat der Sport etwas Verbindendes.

Als ich damals im LSB aktiv wurde, wollte ich etwas für andere tun", erinnerte sich Loenenbach. Sein Wunsch, ins Ausland zu gehen, im Sport aktiv zu sein und sich sozial einzubringen, konnte er beim LSB verwirklichen. Noch im Jahr 1986 ließ er sich als Lehrer beurlauben und ging für den LSB zwei Jahre lang ins zentralafrikanische Ruanda. "Wir haben mit dem Sport quasi Entwicklungshilfe betrieben. Da es dort keine Sportlehrer gab, haben wir deren Ausbildung in die Wege geleitet", erzählt der Rheinbacher.

Seit Loenenbach Vorsitzender des LSB-Arbeitskreises für Internationale Beziehungen ist, hat er zahlreiche Projekte initiiert wie beispielsweise den europäischen interregionalen Pool des Sports (1996), an dem das Saarland, Lothringen, Luxemburg und zwei belgische Provinzen beteiligt sind, den Freundschafts- und Osterlauf in Tunesien oder die Partnerschaft mit Komárom-Esztergom in Ungarn.

"Wenn ich die sportliche Entwicklung in Ruanda sehe und was wir dort mit der Schaffung eines Sportzentrums in Kimisagara/Kigali entwickelt haben, in dem jeden Tag fast 1000 Jugendliche Sport treiben, bin ich sehr stolz. Es ist beeindruckend, wie man durch den Sport Menschen nachhaltig beeinflussen kann", sagt Loenenbach.

Seit acht Jahren lebt der Pensionär wieder in seiner Heimatstadt Rheinbach, wo er einst auch seine Liebe zum Sport entdeckte. Ende der 50er-Jahre war er bereits Mitglied beim Turnverein Rheinbach 1905, trainierte dort Jugendliche im Fußball. "Das Unterrichten hat mir Spaß gemacht. Deshalb habe ich auch den Beruf des Lehrers ergriffen", erzählt Loenenbach.

Dass er trotz jahrzehntelanger Abwesenheit eine große Verbundenheit zu seiner Heimatstadt empfindet, zeigt sein Engagement für den Wiederaufbau des Hans-Wischeler-Turms. Schließlich war doch der Namensgeber des Turms, ein Rheinbacher Förster, Loenenbachs Opa. Auch eine Rückkehr in den RTV überlegt er schon.

Viel Zeit hat er für Rheinbacher Projekte allerdings nicht, da er immer noch häufig für den LSB unterwegs ist, wie kürzlich zu den Osterläufen in Tunesien. "Ich werde auch noch bis 2018 für den Landessportbund tätig sein. Was dann ist, wird man sehen", stellt der rüstige Pensionär fest. Denn ein Projekt möchte er noch gerne verwirklicht sehen: Ein deutsch-griechisches Jugendwerk.

Mit Blick auf die politischen Spannungen zwischen Deutschland und Griechenland als Folge der griechischen Finanzkrise ein hochaktuelles Ziel. "Auf diese Weise können Toleranz und Verständnis gefördert werden", so der Mann aus Rheinbach.

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