Voreifelbahn RB 23 Heißeste Bauphase am "Römerkanal" beginnt im April

RHEINBACH · Zur Begehung der Baustelle für die Erschließung des neuen Haltepunkts "Römerkanal" der Voreifelbahn RB 23 hatten die Stadt Rheinbach als Bauherrin und die bauausführenden Firmen Ratsmitglieder und Bürger an die Meckenheimer Straße geladen. Dort sind die Arbeiten seit Dezember im Gange.

"Die heißeste Bauphase beginnt Anfang April und wird bis Ende Juni dauern", kündigte Sigrid Burkhart, Fachbereichsleiterin des städtischen Bauamtes, den etwa 25 Anwesenden an. Dann werde der Kreisel gebaut, der den Anschluss von der Meckenheimer Straße L158 zur neuen Stichstraße in Richtung Haltestelle darstellt. Zu der "großen Maßnahme", bei der bereits 14.000 Quadratmeter Fläche abgeschoben wurden und etwa 1,3 Kilometer Kanal verlegt werden, gehören auch der Bau der neuen Straße sowie der Park&Ride-Anlage.

Die Bahn habe ihrerseits mit dem Bau des Haltepunktes begonnen, der pünktlich mit dem Fahrplanwechsel Ende 2013 in Betrieb genommen werden soll. Dann soll auch die Baumaßnahme der Stadt abgeschlossen sein: "Wir werden uns treffen", versprach Burkhart. Passend zum Namen der Haltestelle "Römerkanal" solle ein Teilstück des historischen Kanals, das zurzeit noch am Meckenheimer Standort des LVR-LandesMuseums lagere, auf einer Grünfläche platziert werden. Auch der Name der neuen Straße könne historischen Bezug haben, regte Burkhart an. "Eine ÖPNV-Verknüpfungsstelle, die den Namen verdient", nannte Jens Klähnhammer vom Erftstädter Ingenieurbüro Franz Fischer das Projekt.

Der neue Kreisverkehrsplatz habe einen Durchmesser von 45 Metern, sei damit auch für Laster geeignet und leistungsfähig genug, um die prognostizierten Verkehrsmengen abzuführen. Zurzeit sei die Landesstraße mit etwa 20.000 Kraftfahrzeugen pro Tag belastet. Auch ein kombinierter Rad-Gehweg und taktile Elemente für Behinderte seien vorgesehen. Eine zweigeteilte Entwässerung mache ein Regenrückhaltebecken überflüssig. Die Zuwegung ende am Bahn-Haltepunkt ohne Verbindung zum Römerkanal für Fahrzeuge. Der Park & Ride-Platz soll 100 Stellplätze vorhalten.

Auch Fahrradboxen wird es geben, in neutralem Edelstahllook, wie Burkhart ergänzte. RWE wolle zudem eine Ladestation für E-Bikes installieren: "Wir legen großen Wert darauf, dass der Haltepunkt auch von Radfahrern frequentiert wird."

Bereits im Gang sind die Arbeiten am Kanal, bei denen, wie Lutz Ebert von der Strabag AG erläuterte, wegen der Nähe zur Fahrbahn vor allem die Verkehrssituation problematisch sei. Daher sei seit einigen Tagen die Abfahrt von der Ortsumgehung B 266 auf die L158 gesperrt. Der Kanal mit einem Innendurchmesser von 800 Millimetern werde in fünf bis sechs Metern Tiefe mit einem Gefälle von 0,2 Prozent verlegt. Dadurch seien Pumpwerke überflüssig, was eine "wartungsfreie Perspektive" biete. Ein 2,50-Meter-Teilstück des Betonrohres wiege 3,5 Tonnen, sagte Ebert. Um die Statik der Brücke der B 266 nicht zu gefährden, werde der Kanal unterhalb des Bauwerkes in geschlossener Bauweise verlegt, also unter den Brückenfundamenten durchgepresst.

Die Kosten der Baumaßnahme zum Anschluss der neuen Haltestelle ans Verkehrsnetz von 1,6 Millionen Euro werden mit etwa einer Million Euro vom Zweckverband Nahverkehr Rheinland gefördert. Die Stadt Rheinbach investiert rund 650.000 Euro.

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