Stadt Rheinbach und Gemeinde Alfter Gemeinsame Gesamtschule startet

RHEINBACH · Am Mittwoch nimmt die deutliche Veränderung der Rheinbacher Schullandschaft Gestalt an: Im bisher der Hauptschule vorbehaltenen Gebäude am Dederichsgraben geht die neue Gesamtschule von Rheinbach und Alfter an den Start.

160 Schüler in sechs Eingangsklassen, 15 Lehrer inklusive Sonderpädagogen werden das Schulgebäude mit der auslaufenden Hauptschule gemeinsam nutzen. Die Vorbereitungen liefen während der gesamten Ferien auf Hochtouren.

Vor dem Schulstart informierten die stellvertretende Schulleiterin Dorothee Seifert sowie die zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Andrea Sondermann, Sachgebietsleiterin im Schulamt, und Matthias Swoboda, Fachgebietsleitung Planung und Durchführung von Neu- und Umbauten städtischer Gebäude, über den Stand der Dinge. An dem Termin nahmen auch Vertreter der SPD-Ratsfraktion im Zuge ihrer Sommergespräche teil.

Die gesamte erste Etage des Schulgebäudes wird den sechs Klassen der Gesamtschule vorbehalten sein. Darauf hätten sich Vertreter der beiden Schulformen geeinigt und es passe genau, weil dort exakt die benötigten sechs Klassenräume zur Verfügung stünden, wie die Mitarbeiter der Stadtverwaltung erläuterten.

Wie das Raumkonzept in Zukunft aussehen soll, ist noch unklar. Vor einer Entscheidung will die Verwaltung externen Sachverstand einholen und einen Plan erstellen lassen. Denn es geht dabei auch um die mögliche künftige Nutzung des Gebäudes der Tomburg Realschule für die neue Gesamtschule. Denn wie berichtet läuft auch die Realschule aus.

Die sechs Klassenräume, Differenzierungsraum und Lehrerarbeitsraum für die Gesamtschule wurden inzwischen renoviert, Wände und Schränke gestrichen, Böden aufgearbeitet, technische Anlagen für Beamer in allen Klassen installiert und Möbel angeschafft. Dazu zählen vor allem Einzeltische, die es möglich machen, die Tische je nach Erfordernis zu gruppieren.

Die Gesamtschule werde nach dem pädagogischen Konzept des "kooperativen Lernens" arbeiten, so die stellvertretende Schulleiterin Dorothee Seifert. In den Eingangsklassen, in denen die Schüler einander noch nicht kennen, werden die Lehrer die Gruppen unter pädagogischen Aspekten zusammenstellen.

Später sollen die Schüler selbst in die Gruppenzusammensetzung einbezogen werden und damit selbst Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Zwei der sechs Eingangsklassen sind Inklusionsklassen mit jeweils fünf Kindern mit Förderbedarf. Die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch sollen in den Inklusionsklassen von zwei Lehrkräften beziehungsweise einem Lehrer und einem Sonderpädagogen unterrichtet werden.

Da im kommenden Schuljahr noch kein "Rolli"-Kind angemeldet sei, so Andrea Sondermann und Matthias Swoboda, sei in diesem Jahr auch noch kein Aufzug notwendig. Für das nächste Jahr seien Planungskosten für "weitere Veränderungen" am Gebäude vorgesehen, in die auch notwendige Anlagen für Inklusion einfließen könnten. Allerdings gebe es auch die Möglichkeit, Aufzüge zu leihen. Unter den Inklusionskindern, die nach den Sommerferien die Gesamtschule besuchen, seien auch hörgeschädigte, für die entsprechende Schallschutz- und technische Einrichtungen notwendig seien.

In jedem Klassenraum werde es einen Rechner geben, führte die stellvertretende Schulleiterin Seifert weiter aus, ein umfassendes Medienkonzept werde allerdings noch vom Kollegium erarbeitet. Hauptschule und Gesamtschule sollen das Lehrerzimmer ebenso gemeinsam nutzen wie die Technik- und Fachräume sowie die Sporthalle.

Die Unterrichts- und Pausenzeiten sind in den beiden Schulformen identisch, wobei die Gesamtschule im Gegensatz zur Hauptschule als Ganztagsschule konzipiert ist. Für das Mittagessen nutzen die Schüler der Gesamtschule nach entsprechender Abstimmung zunächst die Mensa des benachbarten Städtischen Gymnasiums. Rund 80.000 Euro sind nach Angaben der Stadtverwaltungsmitarbeiter in dieser ersten Phase investiert worden. Insgesamt seien für die nächsten Jahre rund 6,2 Millionen Euro im Haushalt vorgesehen.

Gesamtschule Euskirchen

Auch in Euskirchen startet morgen eine neue Gesamtschule mit 162 Schülern in sechs Klassen an der Ursulinenstraße. 152 Kinder kommen aus Euskirchen, fünf aus Zülpich, je zwei aus Swisttal und Mechernich und ein Kind aus Bad Münstereifel. 16 der Schüler haben sonderpädagogischen Bedarf.

Laut der Stadt Euskirchen ist die Schule bisher fünfzügig genehmigt. Der sechste Zug wurde zunächst nur für das Schuljahr 2014/15 gestattet.

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