Rheinbacher Gemeinde Sankt Martin "Gemeinsam in die Zukunft blicken"

RHEINBACH · Die Rheinbacher Gemeinde Sankt Martin begrüßt die beiden neuen Kapläne Ulrich Eßer und Abbé Thibault.

 Das neue Seelsorgeteam für Rheinbach (von links): Bruno Kremsler, Ulrich Eßer, Hermann Josef Zeyen, Abbé Thibault Milongo Mbimi und Gregor Heuer.

Das neue Seelsorgeteam für Rheinbach (von links): Bruno Kremsler, Ulrich Eßer, Hermann Josef Zeyen, Abbé Thibault Milongo Mbimi und Gregor Heuer.

Foto: Roland Kohls

Voll war die Rheinbacher Kirche Sankt Martin gestern zur Messe. Denn Pfarrverweser Hermann Josef Zeyen stellte den Gläubigen nicht nur die diesjährigen Kommunionkinder vor, sondern präsentierte auch die beiden neuen Kapläne Ulrich Eßer und Abbé Thibault Milongo Mbimi, die nun die vakanten Priesterstellen (der GA berichtete) besetzen und das Seelsorgeteam um Zeyen, den Pallotinerpater Bruno Kremsler und Gemeindereferent Gregor Heuer ergänzen werden.

Zeyen sagte in seiner Predigt: "Wir als Priester sind dazu da, den Menschen auf ihrem Weg zu Gott und zu Jesus zu helfen." Zufrieden zeigte er sich mit dem Zuwachs im Seelsorgeteam. Seit dem 16. November ist der Dechant des Dekanates Meckenheim-Rheinbach Pfarrverweser der katholischen Gemeinde in Rheinbach, nachdem das Erzbistum Köln die Patres des Deutschen Ordens, Pfarrer Damian Hungs, Clemens Pieper und Dieter Lieblein, nach Streitigkeiten abgezogen hatte.

"Ich bin froh, dass das Bistum den Seelsorgebereich unterstützt hat und die beiden Kapläne ihren Dienst hier so schnell aufnehmen können. Kaplan Eßer konnte seine Stelle in Düsseldorf ein halbes Jahr früher beenden als vorgesehen", sagte Zeyen, der zugleich noch einmal betonte, dass die Verletzungen, die manches Gemeindemitglied im vergangenen Jahr beim Streit mit den Patres davongetragen hat, auch Zeit zum Heilen brauchen. Dennoch hofft der Pfarrverweser, dass "die Menschen mit Vertrauen und Freude in die Zukunft blicken". Und die jungen Kollegen, da zeigte er sich zuversichtlich, werden "beide den Blick gemeinsam mit der Gemeinschaft in die Zukunft richten. Die beiden Priester sind unbelastet".

Zeit und Gelegenheit, noch einmal auf ihre Trauer und ihre Verletzungen einzugehen, haben betroffene Gemeindemitglieder bei der Visitation von Weihbischof Ansgar Puff, die für Ende Januar/Anfang Februar angekündigt ist. Abbé Thibault freut sich auf seine erste Gemeindearbeit in Deutschland. Welche pastoralen Schwerpunkte er setzen wird, weiß er noch nicht. "Ich möchte erst einmal Erfahrungen sammeln", so der 33-Jährige, der seit einem Jahr in Deutschland lebt und gut Deutsch spricht. Auch Eßer kennt seinen künftigen Bereich noch nicht. "Wir haben noch nichts abgesprochen. Vielleicht geht es in Richtung Jugend- und Messdienerarbeit." Er setzt auf ein gutes Miteinander mit der Gemeinde.

Froh über den Amtsantritt der neuen Kapläne zeigte sich der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Rainer Perschel. Diethard Römheld, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Rheinbach, ermunterte die Gemeinde, den Blick nicht zurück, sondern nach vorne zu richten. Für Zeyen ist der Amtsbeginn der neuen Kollegen ein erster Schritt auf dem Weg in die Normalität. Bis ein neuer Pfarrer kommen wird, dauert es aber noch etwas. "Das Bistum sprach von einem Jahr Vakanz", so Zeyen.

Beide Kapläne studierten in Bonn

Ulrich Eßer, geboren 1975 in Grevenbroich, studierte Geschichte, Politik und Soziologie in Bonn und Augsburg. Sein Studium schloss er mit der Magisterprüfung ab. Anschließend begann er mit dem Theologiestudium, ebenfalls in Bonn und später in Rom, arbeitete danach als Lehrer in Indonesien und als Krankenhausseelsorger in Bonn. 2009 wurde er zum Diakon geweiht, 2010 erfolgte die Priesterweihe. Von 2008 bis 2011 war er in Köln-Worringen, dann bis 2015 in Düsseldorf als Diakon tätig.

Abbé Thibault Milongo Mbimi, geboren 1981 in Brazzaville/Kongo (Bistum: Kinkala ), machte das Abitur 2001 am Petit séminaire St. Joseph d´Efok in Kamerun und studierte Philosophie (Bachelor-Abschluss in Kamerun) und Theologie (Masterabschluss im Kongo). 2008 erfolgte die Diakonweihe, 2009 die Priesterweihe in Kinkala. Dort war er fünf Jahre lang als Priester tätig, bevor er 2014 seine Promotion an der Bonner Universität begann. Rheinbach ist seine erste Seelsorger-Stelle in Deutschland.

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