Abstimmung zur Konzentrationszone der Windräder Gegenwind für den Windpark

MECKENHEIM/RHEINBACH · 1000 Seiten Lektüre - allein für einen Tagesordnungspunkt - haben die Mitglieder des Meckenheimer Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt vor ihrem heutigen Treffen zu lesen bekommen.

 Bewegt die Gemüter in Meckenheim und Rheinbach: das Thema Windkraft.

Bewegt die Gemüter in Meckenheim und Rheinbach: das Thema Windkraft.

Foto: dpa

Der dicke Papierstapel beinhaltet die Eingaben zum möglichen interkommunalen Windpark zwischen Meckenheim und Rheinbach. Während der Rheinbacher Ausschuss die benötigte Bebauungsplanänderung einstimmig durchwinkte (der GA berichtete), ist im Meckenheimer Gremium mit mehr Gegenwind zu rechnen.

Schon als der Ausschuss im Juni den besagten Bebauungsplan in die Offenlage schickte, votierte die BfM mit Blick auf mögliche Gesundheitsrisiken für die Anwohner und eine Beeinträchtigung geschützter Tierarten geschlossen dagegen. CDU-Ratsherr Jürgen Schwerdtfeger, zugleich Ortsvorsteher von Lüftelberg, enthielt sich der Stimme, "weil die Bedenken der Bürger nicht ausgeräumt werden konnten", wie er sagte.

Dass die Diskussion über die rund 100 Eingaben bezüglich der Pläne - 72 Stellungnahmen von Anwohnern und 30 von Behörden und Institutionen - im Rheinbacher Ausschuss lediglich rund 20 Minuten in Anspruch nahm, kann Herbert Fritz nicht verstehen. Der Lüftelberger engagiert sich gegen den möglichen Bau der - wie er sagt - "gigantischen Anlagen" und verfolgte die Sitzung als Zuhörer im Großen Sitzungssaal des Rathauses.

"Wir Zuhörer waren sehr erstaunt bis fassungslos, dass nach Erledigung der üblichen Präliminarien einer solchen Sitzung der Tagesordnungspunkt nach circa 20 Minuten erledigt war", berichtet Fritz. "Eine Auseinandersetzung mit den Einwänden der Bürger war erst gar nicht eingeplant", findet der Lüftelberger. Groß sei seine Hoffnung allerdings nicht, dass die heutige Ausschusssitzung in Meckenheim mit einem anderen Ergebnis endet als die in der Nachbarkommune vor Wochenfrist. "Wenn man die politische Konstellation im Rat betrachtet, ist es schwer vorstellbar, dass ein anderes Ergebnis als in Rheinbach zustande kommt", meint Fritz.

Heute mit dabei im Meckenheimer Ratssaal ist auch Ingrid Koston, die sich ebenso in der Bürgerinitiative engagiert. Sie sieht die Bewohner des Neubaugebietes "Sonnenseite", in dem sie selbst wohnt, besonders betroffen. Dass einst Windräder in der Nachbarschaft entstehen könnten, sei den Interessenten der neuen Häuser und Wohnungen vor dem Kauf nicht bekannt gewesen. "Unsere Immobilien sind schlagartig 30 Prozent weniger wert", berichtet Koston im Gespräch mit dem GA. Ebenso wuchsen die gesundheitlichen Sorgen, da "die Unbedenklichkeit der Anlagen keinesfalls nachgewiesen wurde". qm

Die Sitzung des Meckenheimer Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt beginnt am Donnerstag um 18 Uhr im Verwaltungsgebäude Im Ruhrfeld 16, Sitzungssaal S 1.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort