Internationales Begegnungsfest in Rheinbach Fremde sollen zu Freunden werden

RHEINBACH · Ein gutes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Kultur und Glaubens, von Flüchtlingen, Asylbewerbern und Einheimischen wie beim ersten Internationalen Begegnungsfest im Sozialzentrum Keramikerstraße, das der Georgsring initiiert und gemeinsam mit der Majolika-Fabrik organisiert hatte.

 Beim Begegnungsfest wird auch die neue Flüchtlingsunterkunft eingeweiht.

Beim Begegnungsfest wird auch die neue Flüchtlingsunterkunft eingeweiht.

Foto: Axel Vogel

"So soll es immer sein in Rheinbach", wünschte sich Bürgermeister Stefan Raetz. "Fremde sollen zu Freunden werden. Wir freuen uns, eine neue Heimat für Flüchtlinge zu werden."

Da brutzelte die Kolpingsfamilie Rheinbach ihre traditionellen rheinischen Reibekuchen, während einige Meter weiter Mitglieder der Ditib-Moschee aus Witterschlick Hähnchenschenkel und Köfte aus Lamm- oder Rindfleisch grillten. Das Ehepaar Syed hatte Kabab mitgebracht, eine pakistanische Kebab-Spezialität.

Seit acht Monaten sind sie in Deutschland mit ihren zwei kleinen Kindern, der zweijährigen Tochter und dem fünfjährigen Sohn, der hier schon einen Kindergarten besucht. Die Eltern verstehen und sprechen schon Deutsch, Englisch geht aber noch fließender. Sie schätze das Fest und das Engagement der Menschen sehr, sagte Mutter Syed.

Dass sie sich wohl und aufgehoben fühlt, liegt auch an den Menschen, die sich im Flüchtlingshelferkreis engagieren. Die Frauen begrüßen einander mit herzlichen Umarmungen und kommen gleich ins Gespräch. Zu ihnen gehört Barbara Wüst.

"Es gibt den Menschen Sicherheit, wenn wir sie begleiten, zum Beispiel bei Behördengängen, wenn es mit der Sprache noch nicht so klappt, oder sie beim Ausfüllen von Formularen unterstützen", sagt sie.

Mit dem Eifel- und Heimatverein bietet sie am 27. Juni eine Kennenlern-Wanderung für Flüchtlinge und Einheimische. "Damit versuchen wir, die Integration voranzutreiben", erklärt sie. Und Kindern soll durch den Kontakt mit Gleichaltrigen das Einleben erleichtert werden.

Dafür sorgten auch viele teilnehmende Vereine und Einrichtungen, von der Pfarrcaritas Sankt Martin und der Städtischen Kita "Hopsala" über das Evangelische Jugendzentrum und den Georgs-Pfadfindern bis zur Kolpingsfamilie. Die drei Bands "Sibbeschuss", "Tetra-Takt" und "TWOplus" sorgten kostenlos für den musikalischen Rahmen.

In einer ökumenischen Feier wurde auch das benachbarte neue Flüchtlingsheim durch Pfarrerin Gudrun Schlösser, Pastor Klaus Haubold und Dechant Hermann Josef Zeyen gesegnet. Der Imam der Ditib Moschee Witterschlick war verhindert.

"Achtung und Toleranz, Neugier und Interesse aneinander - ein solches Zusammenleben ist unsere Aufgabe, sagt Gott", sagte Pfarrerin Schlösser. "Im anderen Gottes Kind zu sehen, jeden anderen annehmen, egal ob Christ oder Muslim."

Info

Die Kennenlern-Wanderung des Eifel- und Heimatvereins startet am Samstag, 27. Juni, um 14 Uhr ab Glasmuseum Himmeroder Wall. Eine Anmeldung ist zur Teilnahme nicht erforderlich.

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