Rheinbacher Seniorenforums beansprucht "kein Monopol" Ex-Seniorenbeauftragter gründet eigenen Verein

RHEINBACH · Gerade mal sieben Wochen sind vergangen, rechnet Günter Wittmer, bis Ende März Seniorenbeauftragter der Stadt Rheinbach, vor. So viel Zeit sei von der ersten Idee bis zur Gründungsversammlung ins Land gezogen.

 Nach seinem Rücktritt als Seniorenbeauftragter in Rheinbach hat Günter Wittmer (3.v.r.) ein neues, größeres Team um sich geschart.

Nach seinem Rücktritt als Seniorenbeauftragter in Rheinbach hat Günter Wittmer (3.v.r.) ein neues, größeres Team um sich geschart.

Foto: Seniorenforum

Bereits nach seinem Rücktritt vom Ehrenamt des Beauftragten für die Anliegen der Älteren hatte Wittmer angekündigt, "vielleicht in einer anderen Organisation unterzukommen" (der GA berichtete). Vor wenigen Tagen hat der Verein Rheinbacher Seniorenforum das Licht der Welt erblickt - Günter Wittmer ist dessen Gründungsvorsitzender.

Er wolle nicht seine Zeit als Ruheständler zur "Abwehr von Ränkespielen bestimmter politischer Kreise vergeuden", sondern die bereitgestellte Freizeit zu 100 Prozent für die Senioren verwenden, hatte der ehemalige Bundeswehrsoldat zur Begründung seiner Demission im Gespräch mit dem GA gesagt. Vom "Kleinklein des kommunalen parteispezifischen Konkurrenzdenkens" sei das Amt des Seniorenbeauftragten viel stärker berührt gewesen, als er es sich bei seiner Bewerbung im Dezember 2011 habe vorstellen können. Mit dem neu gegründeten, seit wenigen Tagen vom Finanzamt Sankt Augustin auch bereits als gemeinnützig anerkannten Verein soll es eine "enge Zusammenarbeit mit Behörden - vor allem mit den Gremien der Stadt Rheinbach - und mit Ärzten, Pflegediensten und Altenheimen sowie weiteren Kooperationspartnern geben, erklärte Wittmer. Schließlich sei es das wesentliche Ziel des Seniorenforums, "ein Netzwerk für ein seniorenfreundliches Rheinbach auf- und auszubauen".

Als fulminanten Rückenwind für das Forum ist zu sehen, dass der Verein bereits kurz nach seiner Gründung 25 Mitglieder hat - "eine im Vergleich zum Team des Seniorenbeauftragten großartige Kapazitätssteigerung", sagte der 64-Jährige. Ebenso ermunternd sei, dass im Seniorenforum sogar junge Leute ab Ende Dreißig mitwirken. Sie, so berichtet Wittmer, wollen zum einen kurz- und mittelfristig für ihre ins Seniorenalter eintretende Elterngeneration wichtige Weichenstellungen mitprägen. Zum anderen möchten sie sich auch für ihre eigene Zukunft einsetzen, "weil gerade ihre Altersgruppe von den Folgen des demografischen Wandels mit dem prognostizierten Zenit in drei Jahrzehnten am heftigsten getroffen wird".

Wichtig ist Wittmer, dass der neue Verein "für niemanden ein Konkurrent sein" möchte, der "sich wie wir um die Senioren unserer Stadt bemüht". Das Seniorenforum beanspruche auf Taten und Ideen in Sachen Seniorenarbeit kein Monopol - im Gegenteil. "Wir arbeiten viel lieber mit allen zusammen", schildert der Vereinschef, dessen Stellvertreter, Henning Horn, der gleiche ist wie während seiner Ägide als Seniorenbeauftragter.

Wer Interesse an einer Mitarbeit beim Rheinbacher Seniorenforum hat und Mitglied werden möchte, kann sich an Günter Wittmer unter Tel. 02226/8289626, oder per E-Mail an: wihowi@gmx.de wenden.

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