Mit der Beute Drogen finanziert Elf Monate Haft für Wohnungseinbruch

Rheinbach · Elf Monate Haft ohne Bewährung hat einem 41-Jährigen der Wohnungseinbruchsdiebstahl in einem Rheinbacher Wohnviertel eingebracht.

Die Beute: ein goldenes Armband und eine Armbanduhr im Wert von 500 Euro. "Die habe ich versetzt und in Drogen umgesetzt", gestand der Angeklagte. Seit mehr als 20 Jahren sei er drogenabhängig, erklärte er auf Nachfrage von Strafrichter Jan Fante. Zurzeit sei er in einem Medizinprogramm und werde substituiert.

Der Einbruch in die Wohnung und der Diebstahl sei vor dem Hintergrund der Finanzprobleme seines Mandanten durch den Betäubungsmittelkonsum geschehen, erklärte der Verteidiger. Insgesamt 18 Einträge zählte Richter Fante aus dem Bundeszentralregister auf, von gemeinschaftlichem Diebstahl über gefährliche Körperverletzung und Widerstand bis zu Wohnungseinbruchsdiebstahl.

Die Tat in Rheinbach hatte der Mann verübt, während er im Offenen Vollzug in der JVA Euskirchen gewesen war. Der Staatsanwalt wertete das umfassende Geständnis des Frecheners zwar als positiv, sah aber aufgrund der "erheblichen Latte an Vorstrafen" eine einjährige Haftstrafe als zwingend an. Richter Fante verurteilte den 41-Jährigen zu elf Monaten Haft ohne Bewährung.

Wenn die Sucht des Angeklagten allerdings mit einer Therapie behandelt werde, statt es bei einer bloßen Substitution zu belassen, könne aufgrund des § 35 Betäubungsmittelgesetz die Reststrafe später zur Bewährung ausgesetzt werden.

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