10 Jahre "Kultur im Hof" Eine besondere Erfolgsgeschichte

RHEINBACH · Ganz schön strapaziert wurde die Geduld der Fans von "Kultur im Hof" durch die lange Winterpause. Damit ist jetzt Schluss: die kultige Veranstaltungsreihe im Innenhof des Kulturzentrums Himmeroder Hof startet am 5. Juni in ihr zehntes Jahr. "Wir werden wieder viel Spaß haben", freute sich auch Bürgermeister Stefan Raetz bei der Vorstellung des neuen Programms.

 Erich Marschall (links), Bürgermeister Stefan Raetz und die Mitstreiter werben für die zehnte Auflage der beliebten Reihe "Kultur im Hof".

Erich Marschall (links), Bürgermeister Stefan Raetz und die Mitstreiter werben für die zehnte Auflage der beliebten Reihe "Kultur im Hof".

Foto: Roland Kohls

Er dankte vor allem dem Organisationsteam um Angie und Erich Marschall, Christa und Uwe Janzen sowie Marita Kirchhartz. 25 Veranstaltungen in einer breiten musikalischen Palette von Rock, Pop und Blues, über Jazz, Country, Folk und Dixieland, bis Swing, Hillbilly, Kölsch Rock und Bigband-Sound gibt es für die Fans. Dreimal gibt es die "Literatur im Takt" mit Literatur und Musik in Kooperation mit der öffentlichen Bücherei St. Martin und der Buchhandlung Kayser. Eine Klassik-Sparte gibt es in diesem Jahr zwar nicht, aber zwei Weihnachtskonzerte. Dazu Stadt- und Burgführungen mit dem Eifel- und Heimatverein im Anschluss an einige Veranstaltungen.

Zehn Jahre "Kultur im Hof" sind eine besondere Erfolgsgeschichte. Vor allem, weil die Veranstaltungen mit hochkarätigen lokalen und regionalen, aber auch überregionalen Bands von Anfang an rein ehrenamtlich organisiert sind und nach dem Prinzip "umsonst und draußen" auch kein Eintritt erhoben wird. Die Bands und Gruppen erhalten folglich keine feste Honorarzusage. "Es gibt nur die Huteinnahmen", erklären Angie und Erich Marschall.

Dass dies aber keineswegs die Attraktivität für die Bands mindert, beweist ein Luxus-Problem, das die Organisatoren haben: "Wir haben so viele Anfragen, dass wir vielen Bands absagen müssen. Das schwierigste ist inzwischen auch zu entscheiden, wen wir mal aus dem Programm nehmen, um Neue reinnehmen zu können." Am Getränkeumsatz des Caterers ist die Veranstaltungsreihe nicht beteiligt.

Die Fixkosten werden von Sponsoren getragen, die in einen großen Topf zahlen. "Aus diesem werden alle Kosten bezahlt, von den GEMA-Gebühren bis zum notwendigen Equipment wie Boxen und Headsets", so das Ehepaar Marschall. Der "Topf" bildet auch einen gewissen "Notgroschen" , falls einmal zu wenig Geld im Hut zusammenkommt. "Wenn zum Beispiel mal schlechtes Wetter ist und zu wenige Leute da sind, sind auch die Huteinnahmen zu wenig. Dann geben wir den Bands was aus dem Topf dazu", erklären sie. Wenn Bands für das Live-Abmischen einen professionellen Tontechniker mit Technik in Anspruch nehmen, wird beispielsweise beigesteuert.

Die Stadt Rheinbach ist zwar verantwortlich für die Veranstaltungen, kann und darf sich aber nicht finanziell beteiligen. Was extrem wichtig ist: die Womanpower in Person der städtischen Mitarbeiterin Marita Kirchhartz. "Sie ist die Seele vor Ort, durch sie läuft alles reibungslos. Und sie macht das auch noch sehr gerne. Selbst wenn sie mit uns bis zum Schluss bleibt", sagen Angie und Erich Marschall.

Die Wurzeln der Reihe liegen in einem Projekt der städtischen Praktikantin Claudia Prietzel, die unter dem Titel "Tour & Kultur" die ersten musikalischen Veranstaltungen initiierte. In den beiden Folgejahren knüpfte der Rheinbacher Joachim Hurtig mit Sonntagsveranstaltungen an. Seit 2006 organisieren Erich und Angie Marschall, beide Musikfestival erfahren durch die Benefizveranstaltung "MiM - Musik in Merzbach", die Veranstaltungsreihe unter dem Namen "Kultur im Hof".

Kultur im Hof, jeweils Himmeroder Hof, Himmeroder Wall 6.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort