Rheinbacher Dirk Pütz Diven-Krach in der Oper

RHEINBACH · Die Bühnenspielgemeinschaft des Kölner Männer-Gesang-Vereins "Cäcilia Wolkenburg", liebevoll auch Zillchen-Ensemble genannt, führt im kommenden Jahr wieder ein neues "Divertissementchen" in der Oper am Dom auf. Ein "Divertissementchen" ist ein parodistisches Zwischenspiel.

 Dirk Pütz schlüpft für das neue Stück Diva Colonia der "Cäcilia Wolkenburg" in Frauenkleider.

Dirk Pütz schlüpft für das neue Stück Diva Colonia der "Cäcilia Wolkenburg" in Frauenkleider.

Foto: Stefanie Biel

"Man kann es auch als 'kleine Oper' bezeichnen. In den vergangenen Jahren hat es sich in Richtung Musical entwickelt", erklärt Dirk Pütz, Vorstandsmitglied des Vereins. Die Besucher dürfen sich auf Melodien aus vielen Genres freuen. Neben Liedern der Bläck Fööss, ABBA und Gioachino Rossini werden auch Stücke von Richard Wagner, Wolfgang Amadeus Mozart und BAP zu hören sein. Die "Amtssprache" des Musicals ist Kölsch.

"Das Besondere bei uns ist, dass alle Rollen von Männern gespielt werden. Erst, wer einmal eine Frauenrolle gespielt hat, ist ein echter Teil von uns", erklärt Pütz. In den ersten beiden Stücken, in denen er mitwirkte, habe er Männerrollen übernommen. "Vor acht Jahren habe ich dann zum ersten Mal eine Frauenrolle gespielt. Anfangs war es etwas befremdlich, aber ich bin da reingewachsen", sagt Pütz. "Ich glaube, dass ich auch in Zukunft bei den Frauenrollen bleiben werde", so Pütz. In diesem Jahr spielt er die Rolle der Betty Ammon-Delfosse.

Pütz ist gebürtiger Kölner und besuchte schon als Kind "Divertissementchen"-Vorstellungen. Da sein Vater als technischer Leiter an der Oper arbeitete, hatte er dabei die Gelegenheit, schon mal vor der Aufführung hinter der Bühne ein bisschen zu spinksen. "Mein Opa war Opernsänger, meine Oma Primaballerina, dafür hat es bei mir nicht gereicht. Die Liebe zu Musik, Oper und Schauspielerei habe ich aber geerbt ", erzählt der 45-Jährige, der seit zehn Jahren im Kölner Männer-Gesang-Verein aktiv ist. Beruflich ist er im Projektmanagement im IT-Bereich tätig. Der Liebe wegen zog er nach Rheinbach, wo er mit seiner Frau und seinem sechsjährigen Sohn lebt.

Im diesjährigen Divertissementchen-Stück "Diva Colonia" geht es um alternde Kölner Künstler, die im Altersheim in der Villa "Casa Colonia" das 30. Sommerfest und den 70. Geburtstag des ehemals weltberühmten Baritons Jupp Delfosse planen. Doch Eifersüchteleien, Eitelkeiten und Intrigen sorgen bei den Vorbereitungen für Turbulenzen. Insbesondere der Diven-Krach zwischen der Künstlerin Angela Ammon-Delfosse, bekannt als "Trude Herr für Arme", und der neu eingezogenen Primadonna Josepha von Pringsheim, die alle Welt nur "Callas vun d'r Ihrestroß" nennt, sorgt für unterhaltsame Unruhe. Mit Choreographin Michaela Niederhagen haben die 14 Tänzer neben Balletteinlagen auch eine Rollatoren-Nummer einstudiert. "Schon bei den Vorbereitungen und Proben hatten die ?Zillicher? sehr viel Spaß", schmunzelt Autor und Regisseur Kalle Kubik. "Diva Colonia" ist bereits das vierte Stück, das er für das Bühnenspiel der Cäcilia Wolkenburg geschrieben hat. Inspiration für den Ort des Schauspiels, die "Casa Colonia", war das von Guiseppe Verdi gestiftete Altenheim für betagte Diven, Sänger, Tänzer und Dirigenten in Mailand. Das Stück spielt Mitte der 50er Jahre. Eine seltene Augenweide bieten die extravaganten Pailletten-Roben und -Kleider, die Kostümbildnerin Judith Peter entworfen hat. Als Schauspieler, Chorsänger und Balletttänzer sind rund 100 Darsteller an dem heiteren Bühnenschauspiel beteiligt.

Die Bergischen Symphoniker, das gemeinsame Orchesterensemble der Städte Remscheid und Solingen unter der Leitung von Bernhard Steiner, sorgen für die instrumentelle Umsetzung des Musikprogramms.

Die Premiere ist am Samstag, 17. Januar, um 19.30 Uhr in der Oper am Dom. Bis Dienstag, 17. Februar, ist das kölsche Musical "Diva Colonia" in 24 Aufführungen zu sehen.

Tickets sind in den Geschäftsstellen des GA sowie unter www.bonnticket.de ab 29,50 Euro erhältlich. Für die Vorpremiere am Freitag, 16. Januar, verlost der GA dreimal zwei Karten. Bitte senden Sie bis Mittwoch, 14. Januar, 12 Uhr, eine E-Mail mit Name, Ort und Telefonnummer an vorgebirge@ga.de oder ein Fax unter 0228/6688-195.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort