Verkehrsprobleme in Rheinbach Die Stadt zählt die Autos

RHEINBACH · Eine Stunde hat für gewöhnlich 60 Minuten - überall auf der Welt. An der vielbefahrenen Rheinbacher Innenstadttraverse "Vor dem Voigtstor" gehen die Uhren allerdings anders: Dort kann das Geschenk einer Stunde auf ein Päckchen von 41 Minuten beschränkt sein.

 Auf der vielbefahrenen Straße "Vor dem Voigtstor" in Rheinbach knubbelt sich der Verkehr regelmäßig. Schon in der nächsten Woche machen sich Fachleute daran, die Verkehrsströme in der Innenstadt zu messen. Diese Erkenntnisse fließen in den "Masterplan Innenstadt" ein.

Auf der vielbefahrenen Straße "Vor dem Voigtstor" in Rheinbach knubbelt sich der Verkehr regelmäßig. Schon in der nächsten Woche machen sich Fachleute daran, die Verkehrsströme in der Innenstadt zu messen. Diese Erkenntnisse fließen in den "Masterplan Innenstadt" ein.

Foto: Axel Vogel (Archiv)

Denn 19 Minuten zeigt die Fußgängerampel unweit der Einmündung zur Pallottistraße laut Verkehrsuntersuchung während der Spitzenzeit von 16.30 bis 17.30 Uhr Rot. Für die Autofahrer bedeutet dies vor allem eines: sich in Geduld zu üben. Wie die Staus an den Verkehrsknoten der Innenstadt zu lösen sind, ist jetzt Thema des Masterplans, der die Potenziale und die Probleme gleichermaßen unter die Lupe nehmen soll. Nicht zum ersten Mal ging es im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Planung und Verkehr um die Frage, ob eine neuerliche Verkehrsuntersuchung für den Knoten "Vor dem Voigtstor", Pallottistraße, Koblenzer Straße und Gymnasiumstraße als Teil des Masterplans vonnöten ist.

Hintergrund: Bereits Ende Februar hatte der Rheinbacher Stadtrat ein solches Gutachten mehrheitlich abgelehnt, schon im Oktober 2014 beriet der Ausschuss für Stadtentwicklung über solch eine Expertise. Einvernehmlicher Tenor damals: Das Gutachten wird zurückgestellt. Die Sozialdemokraten setzten sich nun per Antrag erneut für ein Verkehrsgutachten aus. Mit Blick auf eine mögliche Wohnbebauung am Pallotti-Areal nach dem Ende des Schulbetriebs im kommenden Jahr, sei eine Untersuchung unerlässlich, fand Georg Wilmers (SPD). Das bis dato letzte Exposé, welches seinerzeit zu dem Schluss kam, dass zusätzlicher Verkehr unproblematisch ist, sei neun Jahre alt.

Wie Fachgebietsleiterin Margit Thünker-Jansen dem Gremium berichtete, werde es zwar kein Gutachten geben, dafür biete das mit dem Masterplan befasste Fachbüro aber eine andere Dienstleistung an: "Es ist selbstverständlich, dass wir zuerst eine Zählung machen", meinte Thünker-Jansen. Die Erkenntnisse dieser Verkehrszählungen würden ausgewertet und in den Masterplan einfließen. Ins Kalkül könne gezogen werden, die Pallottistraße auch zum Stadtpark hin zu öffnen. Heute verhindert dies ein massiver Pfosten am Straßenende.

Mit den Stimmen von CDU, FDP und UWG votierte der Ausschuss gegen eine neue Expertise. Die SPD votierte dafür, die Grünen enthielten sich. Als nächsten Schritt will die Verwaltung Gespräche mit dem beauftragten Fachbüro aufnehmen. Schon am 29. September und 1. Oktober begeben sich die Fachleute an die Zählung der Verkehrsströme - allerdings nicht nur am Voigtstor, sondern auch am Bahnhof, an der Pützstraße und an der Weiherstraße.

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