Verkaufssonntag und Frühlingsmarkt in Rheinbach Die Rechnung geht auf

RHEINBACH · Eine gelungene Premiere feierte gestern die neue Verbindung aus Frühlingsmarkt im Himmeroder Hof und verkaufsoffenem Sonntag in der Rheinbacher Innenstadt. Dieses Fazit zogen die Veranstalter.

Wie berichtet, müssen nach dem neuen Ladenöffnungsgesetz verkaufsoffene Sonntage an etablierte andere Veranstaltungen geknüpft werden. Der Gewerbeverein war deshalb froh, im Naturpark Rheinland und im Glasmuseum als Veranstalter des Frühlingsmarktes Partner gefunden zu haben, die auch Synergieeffekte von der Kombination erwarteten.

Beide Veranstaltungen erwiesen sich gestern als Publikumsmagneten. Bei Frühlingswetter rissen bis zum Abend die Besucherströme nicht ab. So begrüßte Vizebürgermeister Karl-Heinz Kerstholt am späten Vormittag im Himmeroder Hof und zwei Stunden später auch bei der Eröffnung des verkaufsoffenen Sonntags "den Frühling und viele Menschen, die gekommen sind, um unsere Angebote in Rheinbach zu nutzen".

Open Air sowie im Himmeroder Hof erwarteten rund 50 Aussteller mit einer Angebotspalette von Kunsthandwerk bis zu kulinarischen Spezialitäten aus der Region die Besucher des siebten Frühlingsmarktes. Pflanzen, Frühblüher, Kräuter oder Dekoratives für Garten, Balkon und Terrasse, Flechtwerk, Bilder, Holzkunst, Buchbinderei, Gefilztes oder Schmuck, Produkte von Kaffeerösterei, Imker oder Käserei, Senf, Schokolade, Wein und Edelbrände - die Auswahl war groß und attraktiv.

Vielen Ausstellern konnte man bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen, dem Glasschleifer ebenso wie der Schmuckfädlerin. Oder den Drahtbindern des Mausefallenmuseums Neroth in der Vulkaneifel. Adolf und Marianne Horn, 73 und 77 Jahre alt, stellten schon als Kinder nach der Schule aus Draht Mausefallen her, wie Adolf Horn erzählte. "Ich bin damit früher auf Wanderschaft gegangen", sagte er. Über Notzeiten hatten die Nerother sich mit dem Drahtbindehandwerk hinweggerettet, indem sie Ratten- und Mausefallen sowie Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Schneebesen oder Obstkörbe fertigten, die die Männer dann im Land verkauften. Die Mausefallen sind so konstruiert, dass die Mäuse überleben, wie wiederum Volker Duttlinger betonte.

Mit einer Ausnahme: der Irischen Lochfalle. Von dieser Mausefalle stamme das Sprichwort "Da beißt die Maus keinen Faden mehr ab", sagte Duttlinger. Denn um an den Köder zu gelangen, muss die Maus einen Faden durchbeißen. Wenn ihr das gelingt, schnappt die Falle zu, was das Tier nicht überlebt - und deshalb eben keinen Faden mehr abbeißen kann.

Zum Auftakt des verkaufsoffenen Sonntags an der Rheinbacher Einkaufsmeile verteilte der Gewerbevereinsvorsitzende Oliver Wolf mit seinen Vorstandskollegen aus einer Ponykutsche passend zum Motto "Rheinbach blüht auf" blühende Pflanzen an die Besucher. Musikalisch brachten die Ahrtal Tramps frühlingshaften Schwung und gute Laune in die mit jungen Birken und bunten Bändern geschmückten Straßen der Innenstadt.

Die Rheinbacher Geschäftsleute erwarteten die Besucher mit besonderen Angeboten und Aktionen in und vor ihren Geschäften. Besondere Geduld musste allerdings haben, wer bei dem strahlenden Wetter einen freien Platz in einer Eisdiele, einem Café oder an einem Tisch einer Außengastronomie ergattern wollte.

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