Rock in der JVA Rheinbach Die Band Meller spielte vor 50 Gefangenen

RHEINBACH · Die Klänge von Schlagzeug und Bass hallten über die Gänge der Justizvollzugsanstalt (JVA) Rheinbach. Die Cover-Rock-Band Meller aus dem Kölner Raum spielte vor rund 50 Insassen fetzige Ohrwürmer aus den 1960er bis 2000er Jahren.

 Konzert im Gefängnis: Die Band Meller rockt mit Songs von Deep Purple und Status Quo.

Konzert im Gefängnis: Die Band Meller rockt mit Songs von Deep Purple und Status Quo.

Foto: Wolfgang Henry

Für die sechs Musiker Nino Meller (Sänger und Namensgeber), Michael Nawroth (Gitarrist), Eckard Kurz (Keyboarder), Gründungsmitglied Wolfgang "Wolle" Vogel (Schlagzeug), Klaus Büttner (Bassist) und Kerstin Martin (Background-Sängerin) war der Auftritt im Gefängnis eine Premiere. "Es ist ein wenig fremdartig hier und anders als bei anderen Konzerten", fand Michael Nawroth, der seit Bestehen der Band vor 17 Jahren dazugehört.

Die Hobbymusiker, die ihr Geld zum Beispiel als Zimmermann (Meller), Bauingenieur (Nawroth) oder in der chemischen Industrie (Vogel) verdienen, spielten mit Leidenschaft und viel Temperament bekannte Songs von Deep Purple, Status Quo, Black Sabbath und Pink Floyd. Und die Gefangenen waren begeistert: Lautstarke Pfiffe und rhythmisches Klatschen begleiteten die Sounds. Und Frontman Meller animierte das Publikum immer wieder zum Mitmachen. Ob auf den Sitzbänken stehend oder den Takt mit den Beinen mitwippend - die meisten der Zuhörer kannten viele der Songs und sangen manchen Text kräftig mit. "Ihr seid wirklich klasse. Solch einen Spaß hätte ich nicht erwartet", begeisterte sich Meller.

Für ihn und die anderen Bandmitglieder sind die Rock-Songs des vergangenen Jahrhunderts auch die Musik der eigenen Jugend. "Damals fand ich die Musik gut. Und das gilt für heute auch", so Nawroth.

Möglich gemacht hatte den Auftritt im Rheinbacher Gefängnis der Dortmunder Kunst- und Literaturverein für Gefangene. "Wir wollen, dass die Jungs Ideen entwickeln für die Zeit nach dem Gefängnis", erklärte der Vorsitzende Günter Schwichtenberg. "Es gibt auch im Gefängnis Musikbands. Vielleicht können sie durch solche Konzerte mit den Mitgliedern der eingeladenen Bands Kontakte knüpfen."

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